Kitas: Platzvergabe mit System

Bei der Zuteilung von Kindergartenplätzen geben Eltern ab sofort ihre Prioritäten an. So behält die Stadt besser den Überblick.

Langenfeld. Der Kampf um Kindergartenplätze scheint in Langenfeld endgültig zu Ende zu sein. Dank eines neuen Computersystems kann die Vergabe der begehrten Plätze jetzt gezielter erfolgen.

„In der Vergangenheit war es so, dass Eltern ihre Kinder teilweise schon kurz nach der Geburt für mehrere Kindertagesstätten angemeldet haben“, sagt Ute Piegeler, Referatsleiterin Kindergärten, Schule, Sport. „Wenn das Kind dann nach Jahren seinen Platz in Anspruch genommen hat, hatte es im schlimmsten Fall noch drei andere Plätze. Andere Kinder gingen hingegen leer aus.“

Geschichten, wie diese kennt Piegeler zur Genüge. „Für uns war es immer schwer ersichtlich, welches Kind jetzt in wie vielen Kitas angemeldet war, welcher Bedarf also an Kindergartenplätzen wirklich da war“, sagt sie.

Sehr emotional sei das auch für die Eltern gewesen, die häufig auf einen Betreuungsplatz angewiesen waren. Deshalb ist die Referatsleiterin begeistert von dem neuen System, das sich bei den ersten Anmeldungen zum U3-Stichjahr 2013 bereits bewährt habe. „Die Anmeldungsbescheide gehen in den nächsten Wochen raus“, sagt Piegeler. Und weil der Bedarf für Kita-Plätze jetzt genau ermittelt werden kann, geht die Referatsleiterin auch nicht davon aus, dass sie mit Klagen zum U3-Rechtsanspruch rechnen muss.

Die Eltern dürften jetzt nicht mehr den Eindruck haben, dass die Vergabe von Kindergartenplätzen ungeregelt oder ungerecht erfolgt. „Früher hatte jede Kita ihr eigenes System und eigene Wartelisten“, sagt Piegeler. „Da standen teilweise dann auch noch Kinder drauf, die schon längst weggezogen waren oder eben in einer anderen Kita untergekommen sind. Die Eltern haben sich ja dann nicht wieder abgemeldet.“

Das neue System funktioniert wie folgt: Familie Müller meldet ihren Sohn Max im Wunschkindergarten an. Häufig seien die Wunschkindergärten die, die nah am Wohnort liegen. „Ähnlich, wie bei der Schulanmeldung gibt es vorher einen Tag der offenen Tür und Anmeldetage — ein halbes Jahr vor Beginn des Kindergartenjahres“, erläutert Piegeler.

Die Eltern geben noch drei weitere Einrichtungen an. „Wenn der Wunschkindergarten Max nicht mehr aufnehmen kann, greift der Zweit,- Dritt-, oder Viertwunsch.“ Das entlaste auch die Kindergärten, die sich nur noch um die Familien bemühen müssen, die die Einrichtung als Priorität Eins sehen.

Und weil man jetzt nach den ersten Anmeldungen bereits ersehen kann, wie hoch der Bedarf an U3-Betreuungsplätzen ist, kann Piegeler sagen: „Es wird nicht jeder einen Platz in einer Einrichtung bekommen.“

Die Alternative werden Tagesmütter sein. „Ich habe im Moment das Gefühl, jeder geschaffene U3-Platz löst die Nachfrage nach drei Weiteren aus“, sagt Piegeler. „Das spricht sich rum.“ Die Referatsleiterin hofft auf das Verständnis der Eltern: „Wir kriegen alle Kinder unter, aber wir brauchen Vorlauf.“