Apfelblütenlauf in Tönisvorst „Mehr geht nicht“: 1750 Teilnehmer beim Apfelblütenlauf

Tönisvorst · Ausgebucht hieß es beim Apfelblütenlauf. 1750 Läufer starteten bei strahlendem Sonnenschein in den verschiedenen Laufkategorien. Dazu gingen 120 Kinder an den Start. Für viel Spaß sorgte das begleitende Familienfest.

Mit 1750 Läuferinnen und Läufern wurden wieder die Zahlen erreicht, die es vor der Pandemie gab.

Foto: Norbert Prümen

„Holger kann doch mitlaufen. Er hat noch eine Nummer bekommen“: Der Ausruf von Moderator Dieter Könnes auf der Bühne vor dem Haupteingang von Action Medeor löst bei dem Mann, der gerade an der Bühne vorbeigeht, ein Lächeln und einen nach oben gereckten Daumen aus. „Ich habe in allerletzter Sekunde, weil jemand nicht gekommen ist, dessen Startnummer bekommen“, sagt der Läufer. Dass auf seinem Trikot mit der Nummer 1063 der Name Nathalie steht, stört in keiner Weise. „Hauptsache, es hat geklappt, sagt Holger.

Er gehört zu denjenigen, die die Nachmeldung des Apfelblütenlaufes nutzen wollten und feststellen mussten, dass der Lauf komplett ausgebucht ist. „Mit 1750 Läufern haben wir wieder die Zahl von vor Corona erreicht. Mehr geht nicht. Wir haben 1750 Laufchips und entsprechend viele Startnummern“, informiert Beate Weiss vom Organisationsteam, während Könnes auf der Bühne mit der offiziellen Begrüßung des nunmehr neunten Apfelblütenlaufes fortfährt.

Annica Schüller, die erste Apfelkönigin der Stadt Tönisvorst und Ideengeberin des Events, spricht vom perfekten Laufwetter: sonnig, aber nicht zu warm. Könnes erinnert an Läufe, bei denen man bei drei Grad auf der Bühne gefroren habe. „Die Organisatoren können stolz auf das sein, was sie leisten. Der Lauf gehört zu Tönisvorst und ist nicht mehr wegzudenken“, lobt Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD). Das sieht auch Siegfried Thomaßen, Präsident von Action Medeor, so. Das Medikamentenhilfswerk stellt von Anfang an seine Räumlichkeiten zur Verfügung. Thomaßen spricht von einer wunderbaren Verbindung, bei der viele Menschen zudem die Arbeit von Action Medeor kennenlernen.

Auf dem Gelände hat sich eine erwartungsvolle Stimmung ausgebreitet. „Für uns ist es heute eine Premiere. Den Anstoß zum Mitlaufen gab es bei den Gesundheitstagen in der JVA“, sagt Marius. Der JVA-Mitarbeiter steht mit seiner Kollegin Katrin und dem Kollegen Marcel zusammen. Alle drei haben sich für den Halbmarathon angemeldet. Dazu kommen drei weitere Kollegen, die am fünf oder den zehn Kilometer langen Lauf teilnehmen. „Für uns ist das gleichzeitig auch Werbung. Vielleicht bewirbt sich der ein oder andere, wenn er uns sieht“, sagt Marcel und deutet auf die T-Shirts, die sie tragen. Auf denen ist klar ersichtlich, dass die JVA an den Start geht und Mitarbeiter gesucht werden.

Das 300 Personen starke Feld des Halbmarathons begibt sich zum grünen Startbogen. „Seid ihr fit?“, will Könnes wissen. Ein allgemeines Ja samt begleitendem Klatschen geht durch die Reihen der Läufer. „Wir zählen von fünf runter, dann geht die Hupe, und es geht los“, gibt Könnes vor. Doch auf das Signal der Hupe, die Apfelkönigin Nina I. in den Händen hält, muss verzichtet werden. So viel sie auch drückt, es kommt kein Ton. „Falscher Knopf“, stellt Könnes fest, als er übernimmt und damit den bereits laufenden Pulk eine kurze Hupserie mitgibt.

Im Anschluss geht es für die Bambini in den Torbogen. Aufgeregte Gesichter, wohin man bei den 40 jungen Läufern auch blickt. Mit zu den jüngsten Startern gehört Amy, die sich dazu entschlossen hat, den 500 Meter langen Lauf an Papas Hand mitzumachen. Für Nika ist es der zweite Start. „Ich freue mich. Das macht Spaß“, sagt die Fünfjährige. Für die gleichaltrige Lina geht es zum ersten Mal auf die Strecke. „Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Aber ich habe geübt“, verrät Theo.

Könnes und Nina I. erinnern die jüngsten Läufer nochmals daran, dass „rempeln nicht geht, denn das ist doof“, wie sie es beschreiben. Die Hupe ertönt, und 80 Beine laufen los. Anfeuerungsrufe von den am Rand stehenden Eltern begleiten die Teilnehmer des Bambinilaufs. Ein bunter Pulk steuert auf den gelben Torbogen zu, wobei Jona die Nase vorn hat. Noch etwas außer Puste, erzählt er, dass er im vergangenen Jahr schon mitgelaufen sei, aber da sei er nicht der Erste gewesen.

Mit je 40 Läufern schließen sich der Kids- und der Juniorlauf an. 950 Starter sind es bei der Fünf-Kilometer-Variante und 500 Starter beim zehn Kilometer-Lauf, der auch zur NEW-Laufserie gehört. Neben dem Sport sorgt das Familienprogramm für viel Unterhaltung und lässt keine Langeweile aufkommen.