Könige machen sich auf den Weg
In Langenfeld und Monheim schwärmen in diesen Tagen die Sternsinger aus. Sie segnen die Häuser und sammeln gegen Kinderarbeit .
Langenfeld/Monheim. Sie heißen Melchior, Caspar und Balthasar. Trotz schrumpfender Kirchengemeinden ist die Zahl der Sternsinger in Langenfeld und Monheim konstant geblieben. Viele sind schon lange dabei. „Uns geht es hier in Deutschland richtig gut. Auch, weil es anderen auf der Welt nicht so gut geht. Mit der Aktion Sternsinger geben wir jedes Jahr etwas zurück“, sagt Britta Schöllmann, Gemeindereferentin in Langenfeld.
Die katholische Kirchengemeinde St. Josef und Martin sammelt am 6. Januar mit etwa 80 bis 100 Kindern und Jugendlichen für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Das diesjährige Motto ist „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit — in Indien und weltweit!“
Traditionell ziehen die als „Heiligen drei Könige“ verkleideten jungen Katholiken im Alter von vier bis 25 Jahre von Tür zu Tür, singen ein Lied, bitten um Spenden und bringen den Segen Gottes mit dem Segensspruch „20*C+M+B+18“ an. Das ist die Kurzform von „Christus Mansionem Benedicat“ — zu Deutsch „Christus segne dieses Haus“. „Die Kinder bringen den Segen Gottes. Es ist quasi wie eine kleine Hausliturgie“, sagt Schöllmann.
Außerdem feiern Kleingruppen am Dreikönigstag Sternsingergottesdienste an allen Langenfelder Kirchtürmen, außer an St. Gerhard. „Es ist wichtig für das Selbstverständnis der Sternsinger und ihrer Begleiter, dort zu sammeln, wo sie zuhause sind“, betont die Gemeindereferentin.
Zur Vorbereitung ihrer Mission schauen alle den Film von Reporter Willi Weitzel, der die Arbeitsbedingungen von Kindern in Indien näher beleuchtet. „Es geht darum, dass die Kinder wissen, warum und wofür sie gerade Spenden sammeln“, erklärt Schöllmann.
Die in Monheim gesammelten Spenden gehen an den Orden „Schwestern vom armen Kinde Jesus“ in Kolumbien und Peru. „Wir bekommen viele Spenden, auch von Muslimen“, sagt der Monheimer Pfarrer Burkhard Hoffmann. Am 5. Januar um 17 Uhr ist der gemeinsame Aussendungsgottesdienst der Monheimer Sternsinger in der St. Dionysius Kirche. „Die Kinder sind stolz, anderen Kindern helfen zu können“, erzählt Hoffmann.
Unterschiede gibt es aber trotzdem zwischen den fusionierten Kirchengemeinden Monheim und Baumberg. In Baumberg haben engagierte Mütter bereits Kostüme und Kronen gefertigt. Dort haben etwa 20 Sternsinger Lieder und Sprüche eingeübt. Wer schon immer einmal König sein wollte, kann sich hier heute noch melden. Anders als in den anderen Gemeinden besuchen die kleinen Baumberger Könige nur die Haushalte, die sich im Vorfeld angemeldet haben. Das Team der St. Gereon Kirche in Monheim zieht hingegen wie gewohnt von Tür zu Tür. Dort treffen sich die Sternsinger vorher zum gemeinsamen Kronenbasteln.
Die Sternsingeraktion für den Bereich Monheim startet am 6. Januar. „Wir laufen von etwa 9 bis 17 Uhr durch die Straßen und bringen den Segen“, teilt Barbara Ondera, in der Gemeinde zuständig für die Sternsinger-Aktion, mit. Dabei sein werden 20 motivierte Kinder von sechs bis 16 Jahren.
Die Vorbereitungen laufen seit November. Beim Vortreffen werden die Kinder auf die Aktion vorbereitet. Vom Kindermissionswerk erhält die Gemeinde Material, um den Kindern zu zeigen, was sie als Sternsinger alles leisten können. Unmittelbar vor der Aktion werden die Kostüme geprüft, Gruppen gebildet und Bezirke eingeteilt. „Wer am 6. Januar nicht besucht wird, kann sich den Segen im Pastoralbüro oder in einer Sonntagsmesse abholen“, ergänzt Ondera.