Ein „Dorfplatz“ im neuen Viertel
Im „Hasholzer Grund“ in Osten von Monheim-Baumberg entsteht das nächste von der Firma Paeschke entwickelte Wohngebiet.
Monheim. Während die Stadtverwaltung energisch ihre Pläne zur „Innenstadtverdichtung“ vorantreibt, schreitet auch die Bebauung des östlichen Siedlungsrandes von Baumberg voran. Der Langenfelder Bauunternehmer Gernot Paeschke hatte das vier Hektar große Areal gekauft, das sich östlich an den Waldbeerenberg anschießt. In dem von ihm angeregten städtebaulichen Qualifizierungsverfahren hat sich der Rat der Stadt nunmehr für einen Entwurf entschieden, der die Grundlage für das weitere Bebauungsplanverfahren sein soll.
Er stammt von dem Düsseldorfer Architekturbüro Konrath und Wennemar, das auch die „Rheinkiesel“ am Stadteingang entworfen hat. Das Büro hat nach Ansicht der Verwaltung „den Rhythmus des (unmittelbar) angrenzenden Gebietes — das ebenfalls von Paeschke entwickelt wird — sinnvoll fortgeführt“, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung. Den Eingang zu dem neuen Quartier bilden zwei Mehrfamilienhäuser: Das eine der beiden dreigeschossigen Gebäude mit Staffelgeschoss liegt parallel zum südlich verlaufenden Landschaftsband, das andere im rechten Winkel dazu.
Die Verwaltung legte großen Wert auf die Anlage von Quartiersplätzen als „kommunikatives Herz“ der Siedlung. Dieser Platz soll nach der Vorstellung der Architekten in verschiedene Bereiche gegliedert sein: etwa in einen Bouleplatz unter einem schattenspendenden Baumdach und eine Blumenwiese mit „Dorfeiche“ sowie eine Sitzecke für einen Plausch. Der Dorfplatz soll an die dörfliche Vergangenheit Baumbergs anknüpfen. Nach Nordwesten hin wird der Platz von einem zweigeschossigen Mehrfamilienhaus — als Quartiersmitte — begrenzt, ansonsten wird er von Reihenhäusern eingefasst. Ferner ist er über eine begrünte Ost-West-Verbindung mit den beiden Grünstreifen verbunden, die das neue Quartier von den anderen beiden Baufeldern abgrenzen. Das erste Baufeld, der Waldbeerenberg befindet sich im Bau, das nächste Baufeld wird von der Deutschen Reihenhaus bebaut werden.
Auf Wunsch der Stadt haben die Architekten verschiedene Haustypen berücksichtigt: Doppelhäuser sind eher zum Rand hin angeordnet. Wobei zwischen diese traufständigen Gebäude immer wieder Einzelhäuser eingestreut werden, die — giebelständig angeordnet — die Reihen auflockern sollen. Gerade durch das Vermeiden paralleler Hauszeilen soll ein ländlicher Eindruck vermittelt werden — ohne auf ein einheitliches Erscheinungsbild zu verzichten. So werden für die Fassaden nur drei Farbtöne von rotem Klinker verwendet.
Erschlossen wird das Baugebiet durch eine einzige Zufahrt, die in eine Ringstraße mündet. Während die Stellplätze der Mehrfamilienhäuser und der Reihenhäuser in einer Tiefgarage untergebracht sind, hat jedes Haus zwei Stellplätze. Alle Häuser sollen die Anforderungen des Kfw-Effizienzhauses 55 erfüllen. „An dem Entwurf haben uns die verschiedenen Bautypen gut gefallen, diese recht ordentliche Differenzierung zwischen Geschosswohnungsbau und Einfamilienhäusern“, sagt Stadtplaner Thomas Waters. „Der schöne Quartiersplatz ist baulich gut eingefasst und auch die Anbindung an die Grünzüge ist gut gelungen.“
Der Entwurf, den eine Kommission aus Vertretern der Stadtplanung und des Investors dem Rat empfohlen hatte, wird nun von dem Büro für das Bebauungsplanverfahren ausgearbeitet. „Der Offenlagebeschluss soll im April fallen, so dass wir hoffen, dass der B-Plan im Sommer oder Herbst 2018 rechtskräftig wird“, sagt Oliver Sachs, Mitarbeiter der Paeschke GmbH. „Wir könnten dann Ende 2018 mit den Erschließungsarbeiten beginnen.“ Die Bauzeit für das neue Viertel mit gut 110 Wohneinheiten wird insgesamt zwei Jahre betragen. Im Waldbeerenberg seien unterdessen alle Wohnungen und Häuser reserviert. Hier werden die Bauarbeiten im zweiten bis dritten Quartal 2018 abgeschlossen sein, so Sachs.