Krawalle in Langenfeld: Polizei in der Kritik
Ausschreitungen: KFC-Mannschaftsarzt erhebt schwere Vorwürfe.
Langenfeld. Nach der Massenschlägerei zwischen Düsseldorfer und Krefelder Fußballfans am Wochenende in Langenfeld beim Spiel der Baumberger erhebt der Krefelder Mannschaftsarzt Herbert Steinhauer schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
Am Jahnstadion waren etwa 120 Polizisten aus Langenfeld, Velbert und Bereitschaftskräfte eingesetzt, als es zu Tumulten zwischen den verfeindeten Fangruppen kam. Dabei erlitten ein Polizist und ein Fan, der von einem Polizeihund gebissen wurde, Verletzungen. KFC-Arzt Steinhauer, der dem Mann zu Hilfe kommen wollte, sei daraufhin selbst mit Pfefferspray angegriffen worden.
"Ich habe Schreie gehört und wollte zu dem Verletzten. Ich habe mich als Notarzt vorgestellt. Doch eine Beamtin aus der Polizeikette hat daraufhin zweimal auf mich gesprüht", behauptet Steinhauer, der nicht durch spezielle Kleidung als Arzt zu erkennen war.
Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizei, sagt dazu: "Die Beamten haben eine Kette gebildet, um die beiden Parteien voneinander zu separieren. Hinter den Beamten gibt es einen Rückraum, der zum Schutz der Polizisten frei bleiben muss. Da rennt man nicht einfach rein, selbst wenn man die besten Absichten hat." In dem Zusammenhang sei es auch zuvor zu dem Vorfall mit dem Polizeihund gekommen. Der Hund habe den Schutzraum bewacht.
Bei der Polizei sind laut Ulrich Löhe mehrere Anzeigen erstattet worden. Auch eine gegensätzliche Schilderung der Beamtin liege vor. Die Kriminalpolizei des Kreises hat die Ermittlungen aufgenommen. "Sie muss entscheiden, ob gegebenenfalls eine andere Dienststelle ermittelt und reicht die Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf weiter."
Die ermittelt immer dann, wenn es Vorwürfe gegen Polizisten wegen Körperverletzung im Amt gibt. Dieselbe Stelle kümmert sich auch um gegensätzliche Vorwürfe wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt.
Der KFC selbst hat keine Anzeige erstattet. Präsident Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos nannte das Verhalten der Polizei jedoch "absolut unverhältnismäßig".