Landschaftspark rückt näher

Mit den Stimmen von CDU und Peto nimmt die Überplanung die nächste Hürde.

Monheim. Die einen sehen es als Aufwertung von ökologischen Flächen, die anderen als Eingriff in die Natur und Verstoß gegen den Artenschutz. Die Positionen der Fraktionen zum geplanten Landschaftspark Rheinbogen sind mittlerweile klar: CDU und Peto sind dafür, SPD und Grüne wehren sich vor allem gegen eine Veränderung des jetzigen Zustands im Bereich südlich der Lindenallee am Werth. SPD und Grüne hatten jetzt in der Sitzung des Planungsausschusses einen gemeinsamen Antrag formuliert. „Der Rückzugsraum insbesondere für gefährdete Tierarten bleibt ungeschmälert erhalten. Die derzeitigen Ackerflächen erfahren eine natürliche Belebung durch sich mit den Jahrenszeiten ändernde Anpflanzung“, forderten sie — jedoch ohne Erfolg.

Wieder einmal setzte sich die Mehrheit aus Peto und CDU durch: Die Pläne zum Landschaftspark werden voraussichtlich im Oktober einen Monat lang im Rathaus ausgelegt. Befürworter und Gegner des geplanten Landschaftsparks können sich mit Anregungen und Kritik an die Verwaltung wenden.

Seit dem Aufstellungsplan im August 2007 wurden die Planungen zum Landschaftspark immer wieder überarbeitet. Auf der Grundlage der 2008 durchgeführten Bürgeranhörung, der beiden Workshops in den Jahren 2010 und 2011 und des Gutachterverfahrens mit dem Siegerbeitrag „Strauchwerk“ wurde der neue Entwurf erarbeitet.

„Wie auch von der SPD gewünscht, wird die Einfahrt zum Schützenplatz und zum Reitstall verlegt, sodass sie vom Zugang für Fußgänger getrennt wird“, sagt Planerin Kerstin Frey. Der Fußgängerüberweg Kapellenstraße werde sicherer, eine Fußgängerampel sei nicht mehr erforderlich. Das im Süden außerhalb des Plangebiets befindliche Wäldchen bleibt bestehen und wird durch Bepflanzung aufgewertet, Sport und Freizeitbereiche werden im Norden angesiedelt, „dort, wo das Gebiet eh schon zu solchen Zwecken genutzt wird“, sagte Kerstin Frey.

Die südlichen Flächen werden laut Entwurf ökologisch aufgewertet und naturnah als Parkkanlage mit Erlebnis- und Spielfunktionen gestaltet. Die zu Beginn von „Strauchwerk“ angedachten Grillplätze sind nun vom Tisch. Auch die Hügel sind geschrumpft. „Die Nutzungsintensität des Parkgeländes nimmt vom Eingangsbereich in Richtung des Deiches ab“, sagte Frey. „Ausgehend von der Straße Am Werth wird ein intensiv genutzter Bereich bis zur Straße Am Vogelort entwickelt. Diesem schließt sich ein extensiver Bereich bis zum Wäldchen im Süden an“, sagte Frey. So entstünden auch neue Rückzugsbereiche für die Tierwelt.

Grüne und SPD sehen das gänzlich anders. Sie verweisen auf Stellungnahmen der Naturschutzverbände, nachdem das Hinterland der stillen Erholung, der Landwirtschaft und dem Lebensraum der Tiere dient. „Spielgeräusche strahlen auf die Äcker und Felder aus. Wenn Tiere einmal wissen, dass dort viele Menschen sind, meiden sie den Bereich auch im Fluchtfall“, sagte Manfred Poell von den Grünen. Der Landschaftsverband Rheinland weise bezüglich der Maßnahme auf „erhebliche Bedenken“ hin, so Poell. Bodenmodellierungen in der Rheinaue, die die historische Topografie verändern, seien unbedingt zu vermeiden.

Ulrich Anhut von der FDP lobte die Modifikation des „Strauchwerk“-Entwurfs. „Das zeigt, dass die Verwaltung unsere Bedenken ernst nimmt“, sagte er. Er sei guten Mutes, dass sich alles positiv entwickle.