Langenfeld: Adolf Rekus - Die Erinnerung an die drei gefallenen Brüder ist lebendig
Schicksale: Mit Hilfe des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfuhr Adolf Rekus Jahrzehnte später, wo zwei seiner Brüder die letzte Ruhe fanden.
<strong>Langenfeld. Weihnachten 1977 bildete einen Wendepunkt im Leben von Adolf Rekus und seiner Frau Christine. "Wir haben im Übergangslager Unna-Massen zu Heiligabend die Glocken läuten gehört. Wenige Tage zuvor waren wir als Aussiedler in Friedland eingetroffen. Am 18. Januar 1978 kamen wir nach Langenfeld, das uns zur zweiten Heimat wurde", sagen sie. Beide feierten vor zwei Monaten ihre Goldhochzeit.
Enge Familienbande machten das Warten auf die Ausreise erträglicher
Das Ehepaar war kurz vor Kriegsende aus Blechhammer, das zum oberschlesischen Kreis Cosel gehörte, über Österreich nach Bamberg geflohen. Als die Waffen schwiegen, kehrten sie in die Heimat zurück, in der Hoffnung, dass Oberschlesien auch künftig zu Deutschland gehören würde. Der 1934 geborene Adolf Rekus musste jedoch, als er für den Wehrdienst alt genug war, elf Jahre in der polnischen Armee dienen. Als Kraftfahrer und Schlosser arbeitete er danach in einer Kokerei. Es dauerte Jahre, bis der Antrag zur Übersiedlung der Familie mit inzwischen vier Kindern in die Bundesrepublik genehmigt wurde. Die engen Familienbande ließen alles ein wenig leichter ertragen.Besonders in Adolf Rekus’ Familie mit zehn Kindern hatte der Krieg tiefe Wunden geschlagen. "Drei meiner Brüder sind 1943 in Russland gefallen. Die erste Todesnachricht traf Anfang März ein. Kurz vor Weihnachten 1943 fiel mit Rudolf mein dritter Bruder, gerade mal 21 Jahre alt", erinnert sich der Jüngste der damaligen Kinderschar ganz genau.
Da er sich für geschichtliche Ereignisse im Allgemeinen und für die eigene Familienchronik im Besonderen interessiert, wollte er nach der Übersiedlung nach Langenfeld wissen, wo seine toten Brüder ihre letzte Ruhe gefunden hatten.
"Ich habe mit Hermann Pfundstein Kontakt bekommen und wurde Mitglied des hiesigen Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, dem ich bis heute angehöre." Der Vorsitzende des VDK Langenfeld schrieb an die Bundesgeschäftssstelle in Kassel, die danach forscht, wo die Gefallenen begraben sind, sich jedoch auch um die Pflege und den Bau von Gedenkstätten bemüht.
1993 Die Langenfelder Gruppe im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) begann 1993 mit ihrer Arbeit. Initiator war der heute 79-jährige Hermann Pfundstein, der sich nun aus Alters- und Gesundheitgründen zurückgezogen hat.
Neuer Vorsitzender Neuer Vorsitzender des VDK-Ortsverbandes wird am 1. Januar 2008 Manfred Stuckmann.
150 Mitglieder Der VDK Langenfeld hat etwa 150 Mitglieder.
Schülersammeln Hilfe zur Finanzierung der Aufgaben, denen sich der Volksbund verpflichtet fühlt, haben in diesem Jahr Schüler der Felix-Metzmacher-Hauptschule und des Konrad-Adenauer-Gymnasiums geleistet, die 800 Euro an Spenden sammelten.
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