Monheim Narren feiern sechs Stunden in der Baumberger Bürgerhalle

Monheim · Die Karnevalisten in Baumberger hatten in der Bürgerhalle fast sechs Stunden Programm zum Mitsingen und Schunkeln zusammengestellt.

Beim Schunkelnden Bürgerhaus trat auch die Hippegarde auf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Manche Herren in der Baumberger Bürgerhalle erweckten den Eindruck, als würden sie ihre Gardeuniform am liebsten das ganze Jahr über tragen. Mit gradem Rücken und stolz geschwellter Brust marschierten sie in den Saal. Endlich wieder nach zwei Jahren Abstinenz!

310 Narren füllten die Halle an der Humboldtstraße. „Schon einige weniger als sonst“, sagte Dag Sterzinger vom Arbeitskreis Baumberger Karneval im Schunkelnden Bürgerhaus bedauernd. Immerhin war das umfangreiche Programm des Abends fast komplett dem Engagement eines Stadtteils und seiner Aktiven zu verdanken. „Vor Corona hatten wir 450 Gäste“, sagte Sterzinger. „Das muss erst wieder wachsen.“

Seit Oktober hatte der Bürgerverein an einem unterhaltsamen Karnevalsprogramm für den Samstagabend gearbeitet. Unterstützung in Form von tanzenden Mädels und Jungs gab es vor allem aus dem Nachbarort Hitdorf, die mit Dreigestirn und Fährgarde einrückten und die Beine in flottem Rhythmus fliegen ließen.

Die Überraschung des Abends waren wohl die Monnemer Stäänefleejer. Ein Dutzend junge Mädels, die sich in anmutiger Weise zu bewegen wussten und ihren hübschen Kostümen einen schönen Anblick boten. Scheinbar mühelos schlugen sie auf der Bühne Räder und sprangen ins Spagat. Die Tanzgruppe der Mädels ab 16 Jahre hat sich über Corona wieder neu gegründet und bot dank ihrer Trainerin Julina Henze geballte Frauenpower auf der Bürgerhaus-Bühne.

Natürlich verstand es auch die Hippegarde mit Kai Krehl an der Spitze das Publikum in die richtige Karnevalsstimmung zu versetzen. Die jungen Damen und Herren der Garde bewiesen gute Kondition und Koordination auf der Bühne und vor allem eine bewundernswerte Haltung.

Bei der Boomberger Dorfgarde unter Leitung von Klaus Vogt ging es ein wenig ruhiger, aber nicht weniger musikalisch zu. Mit shantyähnlichen Gesängen und perfekt eingeübten Schrittfolgen brachten auch die etwas älteren Semester Stimmung in den Saal, zumal man hier richtig zum Schunkeln und Mitsingen kam.

An dem sechsstündigen Programm wirkten nur wenige auswärtige Kräfte mit, wie etwa die Rumtreiber. Die boten Regio-Folk der Spitzenklasse zum Mitsingen und -schunkeln. Zum ersten Mal als Moderatorin im Karneval trat Els van Lieshout auf. Zusammen mit Sven Tessaro führt sie glänzend durch den langen Abend der Einmärsche und Tanz-Darbietungen. Nun blicken die Baumberger Karnevalisten erwartungsvoll dem Veedelszoch am 19. Februar entgegen. „Es werden mehr Gruppen als erhofft teilnehmen“, so Sterzinger erleichtert. „Allerdings nur zwei Kindergärten. Es wäre schön, wenn es im nächsten Jahr wieder mehr wären.“