Langenfeld bekommt eine Kinderfeuerwehr

Das Angebot gilt für Sechs- bis Zwölfjährige. In Monheim hat sich das Konzept bereits bewährt.

Foto: Matzerath

Langenfeld/Monheim. Langenfeld bekommt eine Kinderfeuerwehr. Mädchen und Jungen im Grundschulalter sollen in dieser vermutlich im Februar startenden Nachwuchstruppe spielerisch das Aufgabengebiet der Feuerwehr kennenlernen. Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz im Januar 2016 ist es in NRW möglich, Kinder ab sechs Jahren in solch eine Kinderfeuerwehr aufzunehmen. „Bislang ist das landesweit in etwa 50 Städten erfolgt“, berichtete Feuerwehrsprecher Frank Noack, als er den Langenfelder Stadtpolitikern im Fachausschuss für Soziales und Ordnung gemeinsam mit der Pädagogikstudentin Carina John das Konzept vorlegte.

In Monheim gibt es bereits seit Beginn dieses Jahres eine Kinderfeuerwehr für Sechs- bis Zwölfjährige. „Wir sind jetzt bei 15 Mädchen und Jungen, die sich alle zwei Wochen in unserer Wache treffen“, sagte Feuerwehrchef Torsten Schlender. Sein Mitarbeiter Markus Paikert leitet die Gruppe. Im Vordergrund steht nach seinen Worten die spielerische Schulung der Kinder im Umgang mit Feuer und Rauch. Es gehe aber auch um soziale Kompetenzen und Gemeinschaftsbewusstsein. Laut Schlender gibt es neben Grundlagen in Erster Hilfe und kleinen Übungen reichlich Gelegenheit zu spielen und zu basteln. „Das Konzept ist kindgerecht, aber mit Bezug zur Feuerwehr, für die wir stetig Nachwuchs suchen.“ Zwei Mädchen seien bereits in die Jugendfeuerwehr gewechselt, die zurzeit etwa 25 Mitglieder habe.

Den spielerischen Ansatz rückte auch die Düsseldorfer Studentin Carina John in den Vordergrund, als sie im Fachausschuss das gemeinsam mit ihrer Professorin Dr. Sonja Damen für Langenfeld erarbeitete Konzept vorstellte. In der Kinderfeuerwehr sollen die Mädchen und Jungen die Wache, Löschautos, Schutzkleidung und Gerätschaften kennenlernen, sich mit dem Verhalten im Brandfall befassen, Ausflüge unternehmen und als Gruppe an Veranstaltungen wie etwa dem Mittsommernachtslauf teilnehmen. „Wichtig ist aber“, so John, „dass der Rahmenplan als Orientierung gilt.“ Die Inhalte sollten sich flexibel an die Bedürfnisse der Gruppe anpassen.

Laut Noack haben Feuerwehrleute in einem Arbeitskreis die Rahmenbedingungen festgelegt; zehn von ihnen sollen wechselweise die Kinderfeuerwehr betreuen. Deren Teilnehmerzahl solle aus personellen und räumlichen Gründen auf maximal 14 begrenzt sein.

Noack zufolge ist das neue Angebot alle zwei Wochen für Sechs- bis Zehnjährige gedacht; bewusst auch aus Familien, die sich bislang noch nicht in der Feuerwehr engagiert haben. „Gerade solche Personengruppen wollen wir erreichen, um Nachwuchs zu gewinnen.“ In Zusammenarbeit mit Grundschulen betreibt die Feuerwehr bereits Öffentlichkeitsarbeit dieser Art. Beim Aufbau der Kinderfeuerwehr sollen ausgewogen alle Jahrgänge erfasst sein, so dass beim späteren Wechsel die Jugendfeuerwehr nicht auf einen Schlag überfordert wird. Politiker lobten das Konzept. „Die Feuerwehr sucht händeringend Nachwuchs. Das ist ein guter Grundstein“, sagte etwa Rolf Kamp (CDU). Sofern sie die für die Erstausstattung errechneten Kosten von 10 000 Euro genehmigen, kann die Kinderfeuerwehr laut Beigeordneter Marion Prell im Februar starten.