Hilfsorganisationen suchen Zuhause

Die alte Paintball-Halle an der Robert-Bosch-Straße in Baumberg ist der favorisierte Standort für ein Quartier von DLRG, DRK, ASB und Maltesern. Die Stadt hat das Gebäude bereits gekauft. Doch es gibt weitere infrage kommende Standorte.

Foto: Matzerath

Monheim. Der Vorsitzende Jan Lohrum freut sich schon auf den Umzug. Seine Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wird vom bisherigen Ausweichquartier in das neue Haus der Monheimer Hilfsorganisationen ziehen. 2020 soll es soweit sein. Favorisierter Standort für die DLRG wie auch für den Arbeiter-Samariter Bund (ASB), den Malteserhilfsdienst und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist die alte Paintball-Halle an der Robert-Bosch-Straße in Baumberg.

Laut Facebook-Einträgen von Nutzern ist dort im Februar noch mit den Farbkugel-Pistolen gespielt worden. Doch seit einiger Zeit sei die Halle geschlossen, sagt Gebäudemanager Michael Lobe. Die Stadt habe die Immobilie im Frühjahr erworben. „Wir haben die Halle inklusive der Photovoltaikanlage übernommen“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Sollte ein Umbau aus technischen Gründen schwierig werden oder sich gar nicht realisieren lassen, habe man noch zwei weitere Standorte als Option, um die Hilfsorganisationen, wie geplant, unter einem Dach unterzubringen, versichert der Verwaltungschef. Um welche alternativen Grundstücke es sich handelt, will er aber nicht preisgeben.

Nach einem Austausch zwischen den Vertretern der vier in Monheim ansässigen Hilfsorganisationen haben diese ihren Bedarf an Schulungsräumen, Lagerflächen, Büros und Fahrzeugstellplätzen aufgelistet und an die Stadt geschickt.

Jetzt wird laut Zimmermann ein Architekturbüro für alle drei möglichen Standorte jeweils eine Machbarkeitsstudie erstellen. Im Frühjahr werde die Studie den Politikern im Stadtrat vorgelegt. „Die entscheiden dann, wo tatsächlich gebaut oder umgebaut wird.“ 2018 soll es auch schon in die Feinplanung gehen. Ende des Jahres/Anfang 2019 könnten die Arbeiten dann starten. Das neue Haus hätten sich die Hilfsorganisationen redlich verdient, findet Peto-Fraktionschefin Lisa Pientak. Rotes Kreuz, DLRG, Malteser und ABS setzten sich in vielen Bereichen unentgeltlich für andere ein. Seit langem stießen sie aber in ihren Unterkünften und in den Lagerstätten räumlich an ihre Grenzen.

DLRG-Chef Jan Lohrum hält den Standort an der Robert-Bosch-Straße von allen bisherigen Vorschlägen als am besten geeignet. „Die Paintball-Halle ist für unsere Schulungen der Ehrenamtlichen an den Wochenenden sehr gut mit dem Auto und per S-Bahn erreichbar“, sagt er. Natürlich müsse die Stadt aber zunächst prüfen, wo und wie umgebaut werden könne, räumt der DLRG-Chef ein.

So sei es sicher nicht ganz einfach, an jedem Standort eine Waschhalle für die Fahrzeuge oder Desinfektionsmöglichkeiten einzurichten. Er rechnet nach eigenem Bekunden aber damit, mit der DLRG in rund zwei Jahren in ein neues Domizil ziehen zu können.

Selbst wenn sich die alte Halle als ungeeignet erweise, sei es ein wichtiges „Signal an die Vereine“, dass die Stadt deren Arbeit wertschätze und das Ehrenamt fördere und unterstütze. „Wir werden eine gute und solide Lösung finden“, verspricht Zimmermann. Auch bei der Finanzierung zeigt sich der Monheimer Bürgermeister großzügig: „Das Haus der Hilfsorganisationen wird so viel kosten, wie es erforderlich ist.“