Langenfeld Sorge vor neuer Corona-Virusvariante Testzentren stark frequentiert

Langenfeld · Jeweils bis zu 1000 Testungen wurden in den Coronapoints durchgeführt. Die meisten Kunden waren mehrfach geimpft.

Auch Karim El Fahmi ließ sich testen. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Weihnachtsfeiertage 2020 haben die meisten Bundesdeutschen in der Kernfamilie verbracht. Es herrschte ein harter Lockdown mit Kontaktbeschränkungen, die für Heiligabend und Weihnachten leicht gelockert wurden. Die Haushaltsgrenzen fielen weg, zum eigenen Haushalt durften noch vier Familienmitglieder hinzukommen. Die Stimmung war trotz allem positiv, ein Impfstoff war gefunden und die ersten Dosen wurden in Senioren- und Pflegeeinrichtungen verabreicht. „Im nächsten Jahr feiern wir dann wieder zusammen“, hieß es in Gesprächen per Telefon oder Videochat mit den Liebsten.

Doch die Pandemie ist, anders als gehofft, immer noch nicht überstanden und die neu aufgetauchte Virusvariante Omikron sorgt bei vielen Bürgern offenkundig für Sorge, wie sich am Freitagmorgen in den verschiedenen Testzentren zeigte: Kurz nach 10 Uhr, auf dem Parkplatz vom Café New York in Langenfeld, hat sich bereits eine kleine Warteschlage vor dem Corona-Point gebildet. Familie Schwarz etwa hat bereits vor zwei Wochen online einen Termin für Heiligabend gebucht. Denn in diesem Jahr wollen sie nicht auf ein Familienfest verzichten. „Es werden Kinder und Ältere dabei sein und da wollen wir auf Nummer sicher gehen“, berichtet Familienvater Nils Christian Schwarz. Er und seine Frau Katarina seien wie die übrigen erwachsenen Mitglieder der Festgesellschaft geimpft und geboostert, nicht aber die Kinder.

Lara (33) ist erst vor wenigen Tagen aus ihrem Wohnort in Frankreich zurückgekehrt, um Weihnachten in diesem Jahr mit den Eltern und Großeltern zu verbringen. Bei der Einreise, erzählte sie, habe sie schon allerlei Tests und Nachweise vorgelegt. Sie sei dreifach geimpft und trotzdem wollte sie sich kurz vor der Bescherung einem kostenpflichtigen PCR-Test unterziehen: „Ich möchte über die Weihnachtsfeiertage meine Oma im Seniorenheim besuchen und auch wenn ein Schnelltest ausreichen würde, fühle ich mich mit dem PCR-Test einfach sicherer.“

In Baumberg auf dem Platz an der Geschwister-Scholl-Straße hat sich zu dieser Zeit eine längere Warteschlange vor dem Testzentrum gebildet. Dass sie trotz festen Termins hier etwas länger ausharren mussten, nehmen die meisten mit Gelassenheit: „Ich finde es sehr gut, dass man sich für die Weihnachtstage noch testen lassen kann“, erklärt Joachim (70). Er und seine Frau Theresa sind beide geimpft und wollten in diesem Jahr nicht auf die Familienfeier mit der Tochter verzichten, aber auch kein unnötiges Risiko eingehen. So auch Peter (65) und Petra (65). Sie seien während der gesamten Pandemiezeit bislang von einer Infektion verschont geblieben, möchten die Erfahrung aber auch nicht machen. Auch in diesem Jahr wolle die Familie trotz Impfung und Test auf Abstand- und Hygieneregeln zu Hause achten. „Hätte es die Testmöglichkeit nicht gegeben, dann hätten wir den Selbsttest zu Hause gemacht“, so der 65-Jährige.

Karim El Fahmi hat erst vor wenigen Wochen einen Impfdurchbruch erlebt, hat sich trotz zweifacher Impfung angesteckt. Der Krankheitsverlauf war mild und obwohl er genesen ist, lässt er sich vor Heiligabend testen. „Als Muslime feiern wir kein klassisches Weihnachten, aber nutzen die Tage für Familienbesuche“, erzählte der Monheimer. „Im letzten Jahr haben wir die Familie aufgrund der Situation nicht besucht. Dieses Jahr, wo wir alle geimpft sind und uns zusätzlich testen lassen, wollten wir nicht noch mal darauf verzichten“, sagt El Fahmi. Das Testangebot über die Feiertage lobte er: „Die Öffnungszeiten sind moderat und die Terminbuchung war auch drei Tage vorher kein Problem. Wir werden uns auch nach Weihnachten sicherheitshalber noch mal testen lassen und für Silvester dürfte das auch wieder ein Thema sein.“ In Baumberg wurden am Freitagmorgen knapp 800 bestätigte Termine verzeichnet.