Langenfeld Schnittblumen sind derzeit rar

Langenfeld/Monheim. · Der Trockenheit fielen mehrere Blumenfelder zum Opfer.

An der Baumberger Chaussee können Sonnenblumen, Dahlien und Gladiolen selbst gepflückt werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Schilder „Zum Selbstpflücken!“, die vor Blumenfeldern stehen, locken Passanten. Wo sonst bekommt man frischere Blumen? Deshalb wird dieses Angebot auch gerne für einen Geburtstagsstrauß, ein Mitbringsel oder eben farbenfrohe Dekoration gerne genutzt. Doch in diesem Jahr müssen Blumenfreunde die Felder zum Selbstpflücken suchen. Und das hat einen guten Grund, wie es Martin Dahlmann, Vorstand der Kreisbauernschaft, auf den Punkt bringt: „Wir haben Dürre.“

Sonnenblumen haben es
bei der Trockenheit leichter

Der anhaltenden Trockenheit sind auch die Blumenfelder der Familie Weeger vom Riethrather Hof in Langenfeld zum Opfer gefallen. „Normalerweise haben wir immer Blumen zum Selbstpflücken“, sagt Christina Weeger, „aber in diesem Jahr leider nicht. Die Blumen sind alle nichts geworden. Es ist alles vertrocknet.“

Das ist für die Landwirte ein nicht unerheblicher Verlust, denn neben jeder Menge Arbeit stecken sie auch viel Geld in Saatgut und Blumenzwiebeln. Peter Wiemer vom Spargelhof Kuhlendahl in Velbert hatte ein bisschen mehr Glück. Auf seinem Blumenfeld an der B7 zwischen Mettmann und Gruiten blüht es, wenn auch nicht so wie erhofft. „Die Gladiolen brauchen dringend Wasser“, sagt Peter Wiemer. Dagegen stehen die Sonnenblumen gut da. „Die haben sich trotz der verhältnismäßig trockenen Witterung gut entwickelt“, freut sich der Landwirt. Denn auch er hat einiges in das Feld investiert. „Allein die Sonnenblumensamen und die Blumenzwiebeln kosten mich 4000 Euro jedes Jahr“, verrät er. Die Sonnenblumen sind pollenlos und deshalb ist das Saatgut teuer und muss im Frühjahr auch noch geschützt werden, damit es nicht von den Vögeln gefressen wird.

Seit 2007 betreibt das Gut Kuhlendahl Blumenfelder zum Selbstpflücken. Im Frühjahr stehen auf dem Nachbargrundstück die Pfingstrosen zum Verkauf. Für die Gladiolen und Sonnenblumen verlangt Peter Wiemer 80 Cent pro Stück. Er vertraut auf die Ehrlichkeit der Kunden. „Die Menschen sind ehrlicher, als man meint“, weiß er. Gut Kuhlendahl führt durchaus auch Kontrollen durch. Bei Blumenklau droht eine Anzeige.

In Monheim und Baumberg hat das Landwirtepaar Gregor und Susanne Lampenscherf von Robert Bossmann zwei Felder an Baumberger Chaussee und Bleer Straße sowie am Kreisel Berliner Ring gepachtet und bietet dort Sonnenblumen, Dahlien und Gladiolen zum Pflücken an. „Mit der Bezahlung klappt das mehr oder weniger gut“, bilanziert Susanne Lampenscherf, die Pappkartons als Kasse aufstellt.