Langenfeld: Bürger sagen ihre Meinung - Der Park soll so bleiben, wie er ist

FreizeitparkLangfort Entwurf fürs Strandleben im Park fällt bei der Bürgeranhörung durch. Die hohen Kosten lösen Entsetzen aus.

Langenfeld. Bettina Reuker brachte als Anwohnerin den Tenor der Bürgeranhörung zur Neugestaltung des Freizeitparks Langfort auf den Punkt: "Mir gefällt der Park so, wie er ist." Sie erhielt lebhaften Beifall von den etwa 130Langenfeldern, die ins von der Stadt nahe der Wasserfläche im Park aufgestellten Zelt gekommen waren. Die Bänke waren voll besetzt, die Letzten verfolgten im Eingang den Meinungsaustausch zu den Entwürfen des von der Verwaltung beauftragten Landschaftsplaners Joachim Schulze.

Die Befürchtung der Bürger, es könnte bereits alles beschlossene Sache sein, zerstreute stellvertretender Bürgermeister Manfred Stuckmann (CDU). "Der Bau- sowie der Sozialausschuss, die im Februar gemeinsam tagten, haben das vorgelegte Konzept nur zur Kenntnis genommen, ihm jedoch nicht zugestimmt. Am Donnerstag sollen Ihre Anregungen gehört werden", sagte der Moderator.

Das ließen sich die Anwesenden nicht zweimal sagen. Nachdem Architekt Schulze (Hitdorf) die Pläne für die Anlage des "Generationenparks" auf der Zirkuswiese sowie die Neugestaltung der Teichlandschaft vorgestellt hatte, äußerten die Bürger deutlich ihre Meinung am Mikrofon.

Das Konzept für den Sinnesgarten fand noch weitgehende Zustimmung. Dieser soll für 420 000 Euro noch in diesem Jahr angelegt werden. Dagegen wurden die Pläne für die Wasserfläche förmlich in der Luft zerrissen.

Schon als Schulze vom Verfüllung der Fontänenanlage mit Sand sprach, um dort die Gastronomie durch ein "Monkey’s Eyland" zu erweitern, schallte ihm ein "Nein" entgegen. "Strandatmosphäre unter Palmen", das begeistert die Langforter nicht.

Und als der ehemalige Ratsherr Ulli Keller (CDU), der direkt am Park wohnt, auf seine Frage nach den Kosten der Sanierung und Umgestaltung die Summe von 920 000 Euro genannt bekam, wurde die Ablehnung noch deutlicher. "Ich bin erschüttert", machte Ex-Stadtkämmerer und Erster Beigeordneter Winfried Graw (CDU) als Anwohner seinem Unwillen Luft.

Anja Kleinbaum findet den geplanten Strandstreifen zum Wasserbecken "super gefährlich" für Kinder und die "Sandinsel" einladend für unkontrollierte Feten. Mit handfesten Zahlen belegte Rolf Schreiber, Vorsitzender des Bürgervereins Langfort, die Ansichten der meisten Anwohner.

Der Verein hatte an 1100 Langforter Haushalte Fragebögen verteilt und 210 ausgefüllt zurückerhalten. Kernaussagen: 92 Prozent wünschen, dass der Park eine Begegnungsstätte für Jung und Alt bleibt. 80 Prozent hatten sich für die Erhaltung des runden Fontänenbeckens ausgesprochen.

Manfred Stuckmann zog ein für Bürgermeister Magnus Staehler (CDU), der die Pläne im Sommer 2008 begeistert vorgestellt hatte, ernüchterndes Fazit: "Kein Sand, Planschbecken und Fontänen erhalten, die hohen Betonwände weg - der Park soll so bleiben, wie er ist."