„Druschba – Freundschaft“ „Druschba“ bedeutet Freundschaft
Langenfeld. · Im Kulturzentrum des deutsch-russischen Vereins zeigte die Malgruppe Aquarelle.
Seit 2015 gibt es in Langenfeld den deutsch-russischen Verein „Druschba – Freundschaft“. Er möchte nach Angaben seiner Vorsitzenden Elena Startsev Zuwanderern aus dem russischsprachigen Raum bei deren Integration helfen, Brücken bauen zwischen den Kulturen. Das Kursangebot, vor allem für Kinder, ist vielseitig. Es gibt Elterncoaching und Kreativprojekte. Teilnehmer einer Malgruppe stellten jetzt im eigenen Kulturzentrum an der Kaiserstraße 70 in Richrath einen Tag lang ihre Bilder aus.
Es gibt Pierogi, gefüllte Hefeteigtaschen, russische Schichttorte „Kaiser Napoelon“ und Honigkuchen: Die Auswahl an russischen Spezialitäten ist groß. Überall in den Räumen des deutsch-russischen Kulturzentrums hängen bunte Aquarellbilder, große und kleine Leinwände. Entstanden sind die Bilder im Malworkshop der russischen Künstlerin Yulia Rosankin. „Die Kunst macht mir soviel Freude“, schwärmt Teilnehmerin Larissa Wolf und zeigt auf einige Exponate an der Wand. Ein Bild zeigt ein griechisches Küstendorf. Kaum zu glauben, dass die Russlanddeutsche erst seit wenigen Monaten malt.
Auch Elena Startsev zeigt stolz ihre Werke wie einen bunten Kolibri. „Yulia macht das ganz toll, sie hat ein Händchen dafür, uns die Dinge beizubringen und lässt uns dabei aber die Möglichkeit, uns kreativ frei zu entfalten“, erklärt die erste Vorsitzende des Vereins in einwandfreiem Deutsch mit russischem Akzent.
Der Verein bietet Musikprojekte, Sprachkurse und vieles mehr an
Der Malkurs ist nur ein Projekt von vielen: Seit Druschba vor einem Jahr eigene Räumlichkeiten an der Kaiserstraße gefunden hat, gibt es vor allem für Kinder und Familien viele Angebote: Musicalprojekte, Russisch als Muttersprache, Bastelkurse, Street Dance, musikalische Früherziehung, ein Elternforum.
„Besonders wichtig ist uns die Hausaufgabenbetreuung für Kinder, die noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben“, sagt Startsev. „Wir erklären ihnen den Lernstoff nach Bedarf auf russisch, so dass sie dann auch wirklich die Inhalte begreifen lernen.“ Nach der Kunst der Erwachsenen werden am 21. Dezember die Werke der Kinderkunstgruppe gezeigt. „Da sind auch einige tolle Sachen dabei“, verspricht Startsev. „Anschließend wollen wir noch mit den Familien ein kleines Jahresabschiedsfest feiern.“
Trotz geringer Besucherzahl genießen bei der Ausstellung alle das Beisammensein. Yulia Rosankin hat nach eigenen Angaben in Russland Kunst und Pädagogik studiert, als Kunstlehrerin gearbeitet. Doch in Deutschland werde ihr Abschluss nicht anerkannt. In Zeiten von Fachlehrermangel sei das nur schwer nachzuvollziehen, meint Startsev. „Es ist wirklich schade, denn sie kann toll mit Kindern umgehen und Kunst hervorragend vermitteln.“ Die anderen Teilnehmerinnen des Malkurses nicken. „Sie hat uns wirklich wunderbar die unterschiedlichen Aquarelltechniken beigebracht“, bestätigt Larissa Wolf, „ich habe soviel Freude daran, dass ich jetzt auch zuhause jeden Tag male.“