Langenfeld: Erhebende Momente am Markt
Es ist Liebe auf den ersten Blick: Die Langenfelder finden ihren Marktplatz toll. Am Samstag war die pompöse Einweihung.
Langenfeld. Der letzte September-Samstag mit schönstem Spätsommerwetter und besonders der Abend werden in die Geschichte dieser Stadt eingehen.
Tausende Menschen erlebten zwei Stunden vor Mitternacht, wie aus 26 Düsen des kreisrunden Wasserspiels in der Mitte des neu gestalteten Marktplatzes die Fontänen meterhoch in den dunklen Himmel stiegen, Sekunden später in sich zusammenfielen, um gleich darauf erneut, von Scheinwerfern in gelbes und bläuliches Licht gehüllt, noch oben zu schießen.
Am Ende brandete Beifall auf, und nur langsam traten nach diesem bislang einmaligen Schauspiel die Menschen den Heimweg an. Alte und Junge waren fasziniert von dem Wasserspiel, viele Familien waren trotz später Stunde mit ihren Jüngsten im Kinderwagen gekommen, Väter trugen ihre Kinder auf den Schultern, damit dem Nachwuchs nichts entging.
Gegen 21 Uhr, als die Markthalle zur Projektionsfläche für eine fantasievolle und energiegeladene Videoschau wurde, gab es von der verbreiterten Terrasse her, den Stufen davor und auf der gesamten Fläche des Platzes kaum noch ein Durchkommen.
Da war von der sehr aufwändigen Festausstattung mit weiß gedeckten Tischen und Bänken rings um den Platz, von den zahlreichen Pagodenzelten, in denen am Nachmittag das erste Langenfelder Kaffeekränzchen stattfand, kaum noch etwas zu sehen.
Vom frühen Vormittag an zog es hunderte Besucher auch aus den umliegenden Städten zum neuen Wohnzimmer der Stadt. "Der Einladung zum Frühstück ab 10 Uhr sind viel mehr Gäste gefolgt, als wir erwartet haben", berichtete Sven Lucht vom Bioladen an der Solinger Straße, vor dem er mehrere Tische aufgebaut hatte.
Viele Kinder nahmen die Gelegenheit wahr, sich an den für sie aufgebauten Spielständen in der Fußgängerzone bis zum Stadthallenvorplatz zu betätigen, ob an der Rollenrutsche, den Pedalos oder auf der Hüpfburg in Form eines Schiffes.
Wer erstmals den von Bauzäunen befreiten Marktplatz sah, kam aus dem Staunen nicht heraus. In nur vier Monaten Bauzeit waren 26.000 Steine auf einer Fläche so groß wie ein halbes Fußballfeld verbaut worden. Ohne parkende Autos wirkt der Marktplatz jetzt viel größer als in der Vergangenheit.
In der Mitte des Platzes liegt das Düsenfeld, das von einer Pumpenkammer unter der Erde gespeist wird, die die Größe von zwei Garagen aufweist. "Die Fontänen werden ständig, außer an den Markttagen, in unterschiedlicher Höhe und mit Pausen sprühen", erklärte Citymanager Jan Christoph Zimmermann.
Gelungen wirkt auch die um mehrere Meter verbreiterte Terrasse an der Nordseite, mit einem stufenlosen Aufgang von der Fielmann-Filiale her und fünf Stufen, die hinunter zum Marktplatz führen. Die hier angesiedelten Einzelhändler hatten für die Besucher den roten Teppich ausgerollt und machten am Abend mit einem Flammenweg auf sich aufmerksam.