Nicht alles ist bezahlbar
Das sich für das kommende Jahr abzeichnende Haushaltsloch ist keinPappenstiel. Daran gibt es nichts zu deuteln. Selbst für einefinanziell gut situierte Stadt wie Hilden ist das eine Herausforderung,die es zu meistern gilt.
An den Bettelstab wird es die Stadt nichtbringen, wohl aber zu der Erkenntnis, dass auch in Hilden nicht allesbezahlbar ist. Die Frage ist deshalb, was braucht die Stadt? Oderbesser: Was braucht sie nicht?
Wer als Antwort auf diese Frage sofort an die neue Sporthalle amHolterhöfchen denkt, macht es sich zu einfach. Denn diese Lösungbeseitigt nicht das eigentliche Problem. Baut die Stadt die Halle, wirdsie dadurch nicht ärmer. Statt Bargeld steht dann eben ein Sachwert aufder Haben-Seite. Und der wird auch noch zur Hälfte aus demKonjunkturpaket der Bundesregierung bezahlt.
Gespart werden muss wohl oder übel da, wo niemand sparen möchte: beiden oft beschworenen Hildener Standards. Die haben keinen materiellenGegenwert und tauchen im Haushalt vornehmlich auf der Soll-Seite auf.Auch wenn beispielsweise gut ausgestattete Schulen und Kindergärtenwahrlich ein Gut-Haben sind - haushaltstechnisch sind sie es leidernicht.
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