Langenfeld Untersuchung wird vereinfacht

Langenfeld. · Das St. Martinus-Krankenhaus hat sich ein endoskopisches Gerät zur Diagnose des Schluckvorgangs anschaffen können. Das erleichtert das Aufstellen eines Behandlungsplanes.

Alexander Klink führt mit einem Krankenhausmitarbeiter das neue FEES-Gerät vor.

Foto: Martinus-Krankenhaus

Der Förderverein des St.Martinus-Krankenhauses hat der Klinik für Geriatrie und Frührehabilitation die Anschaffung eines neuen FEES-Gerätes im Wert von 40 000 Euro finanziert. FEES bedeutet „flexible endoskopische Evaluation des Schluckens“. Dieses moderne Gerät macht es möglich, das Schlucken im Körper live zu untersuchen. Störungen des Schluckaktes treten – besonders im fortgeschrittenen Alter – sehr häufig auf. Sie sind vielfach mit Erkrankungen wie Demenz und Morbus Parkinson verbunden, oder Folgen eines Schlaganfalls. Dabei können Schwierigkeiten beim Schlucken, die sogenannte Dysphagie, zu chronischer Mangelernährung und zu einem deutlichen Verlust an Lebensqualität führen. Am gefährlichsten an einer Schluckstörung ist jedoch, dass Nahrung oder Speichel in die Luftröhre geraten können.

Dies kann schwere Lungenentzündungen nach sich ziehen und ist eine häufige Todesursache bei Parkinson, Demenz oder Schlaganfall. „Bei der FEES-Untersuchung wird ein sehr dünner Schlauch, der eine Lichtquelle und eine Optik enthält, dem wachen, sitzenden Patienten über die Nase vorsichtig bis in den Rachenraum eingeführt“, erklärt Alexander Klink, Chefarzt der geriatrischen Abteilung So können alle Funktionen beobachtet werden: Sprechen, Atmen, Schlucken. Um den Ablauf zu testen, nehmen die Patienten während der Untersuchung gefärbte Flüssigkeiten oder feste Teststoffe ein, während die Betreuer über das Endoskop kontrollieren, ob diese Dinge sicher und vollständig verschluckt werden.

Dr. Alexander Klink ist dem Förderverein des Krankenhauses sehr dankbar für diese Anschaffung. „So können wir alle Patienten, die ein Risiko für Schluckstörungen aufweisen, schon während der Aufnahme von Fachpersonal gezielt untersuchen lassen. Die Untersuchung mit diesem dünnen Schlauch ist komplett ungefährlich“, zerstreut Klink mögliche Befürchtungen. „Mit den Erkenntnissen aus der Untersuchung kann ich einen Behandlungsplan erstellen, und die Ernährung richtig anpassen“, erklärt Stephan Scheepers, der als Logopäde und Schlucktherapeut tätig ist.

Vorsitzender des Vereins appelliert an die Politiker

„Nie war es so wertvoll, eine ortsnahe Krankenhausversorgung zu haben, wie man in diesen angestrengten Corona-Zeiten sehen kann“, stellt der Vorsitzende des Fördervereins des St. Martinus Krankenhauses, Magnus Staehler, fest und betont: „Die Nähe zu den Menschen und die hervorragende Versorgung der Patienten sind ein ernsthafter Appell an die Verantwortlichen in Politik und Gesundheitsorganisationen, ihre Schließungsüberlegungen zu Krankenhäusern zu überdenken.“