Langenfeld: Grimm-Schule ist in Bewegung
Mit Hilfe der SGL wird die Ganztagsgrundschule jetzt jeden Freitag zur Bewegungslandschaft.
Langenfeld. "Kinder, die sich bewegen, sind auch in anderen Fächern gut", sagt Karl-Heinz Bruser (69), Vorsitzender der Sport-Gemeinschaft Langenfeld (SGL). An der Brüder-Grimm-Schule setzt man auf Sport.
193 Kinder besuchen die Gemeinschaftsgrundschule an der Jahnstraße. Mit einem "Offenen Sporttag" stellt die Schule heute ihr "Vier-Säulen-Programm" vor: Förderung von Kreativität, Wahrnehmung, sozialem Miteinander und Gesundheit durch Bewegung.
"Dass Sport schlau macht, ist sicher ein bisschen verkürzt ausgedrückt", räumt Bruser ein. "Aber Bewegung ist für mich ein entscheidender Punkt in der Erziehung." Für die SGL ist es nicht das erste Projekt dieser Art. Auch an der Grundschule Gieslenberger Straße, an der es eine Sportklasse gibt, ist der Verein aktiv.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive der Stadt sind auch der Brüder-Grimm-Schule pro Kind jeweils rund 50 Euro zusätzlich für die Profilschärfung zur Verfügung gestellt worden. Insgesamt entfallen etwa 4.000 Euro des städtischen Fördergeldes auf den Sportbereich.
Als neues Angebot kommt jetzt die Bewegungslandschaft hinzu. Freitagmorgens wird diese in der Turnhalle aufgebaut. Jeweils zwei Klassen gleichzeitig können dann eine Schulstunde lang Sport treiben. Bis mittags hat sich jede der acht Klassen sportlich betätigt.
Für Schulleiterin Anne Widera (59) ist es erfreulich, dass etwa 60 Kinder dafür begeistert werden konnten, an den Sport-AGs am Nachmittag teilzunehmen. "Vor allem Kinder, die noch gar nicht sportlich aktiv waren, sollten angesprochen werden." Vier SGL-Übungsleiter unterstützen die Lehrer in den Sportstunden.
Übergewicht beginnt meist nicht erst im Erwachsenenalter. Die Grundlagen für richtige Ernährung und Freude an Bewegung werden in der Kindheit gelegt. Darüber hinaus geht es aber auch um weniger beachtete, aber nicht weniger schwerwiegende Folgen von Bewegungsmangel: Koordinationsschwierigkeiten, Wahrnehmungsstörungen, Schwierigkeiten mit dem Balancieren und zielgerichtetem Werfen.
Nicht Leistungssport, sondern seelische Ausgeglichenheit und positives Körpergefühl sind das Ziel. Über Kästen klettern, auf Stegen balancieren oder Tücher jonglieren werden in der Bewegungslandschaft trainiert.
"Das Sozialverhalten ist einfach besser, wenn Kinder sich bewegen können", weiß Widera aus Erfahrung. "Es geht alles ohne Streit und Gerangel ab."
Bei den Kindern kommt das Plus an Sport gut an. "Das macht Spaß, weil hier so viele verschiedene Sachen aufgebaut sind" meint der neunjährige Luca Schuh. Für den zwei Jahre jüngeren Finn ist es "einfach cool".