Langenfeld: Gute Noten für die Innenstadt
Bei einer Befragung bewerteten 300 Passanten über 50 Jahre die Innenstadt und den Einzelhandel positiv. Gewünscht wurden mehr Sitzgelegenheiten.
Langenfeld. Mit den Dienstleistungen, der Gastronomie, dem Einzelhandel sowie der Angebotsvielfalt in der Innenstadt insgesamt sind die Langenfelder Senioren mehrheitlich zufrieden.
Das geht aus einer Untersuchung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf hervor, an der sich die Stadt und der Marketingverbund Kommit beteiligt haben. 300 Passanten über 50Jahre wurden dafür befragt.
Der Titel der Studie "Generationengerechtes Einkaufsquartier" lässt schon darauf schließen, dass die Seniorenfreundlichkeit des Langenfelder Zentrums die entscheidende Rolle spielte.
Gestern wurden die Ergebnisse des Projekts, für das Langenfeld als einzige Stadt des Kreises von der IHK ausgewählt worden war, zunächst der Presse und am Abend im Ausschuss für Soziales und Ordnung vorgestellt.
Michael Rüscher (IHK), Erste Beigeordnete Marion Prell, Stadtbaurat Hans-Otto Weber und Citymanager Jan Christoph Zimmermann widmeten sich wesentlichen Ergebnissen der Studie.
Dabei hob Prell hervor, dass sich die Resultate in die Erarbeitung eines gesamtstädtischen Demografiekonzeptes einfügen. Es wird in diesem Jahr mit Expertenrunden und Workshops starten.
Elf Langenfelder Unternehmen des Einzelhandels ließen sich von den IHK-Experten auf den Zahn fühlen, wie es zum Beispiel um die Gestaltung ihrer Geschäftsräume, die Art der Warenpräsentation oder die Barrierefreiheit bestellt sei.
Für die befragten Passanten haben Sauberkeit, Sicherheit und Atmosphäre der Innenstadt besondere Bedeutung. Diese Merkmale wurden ebenfalls überwiegend positiv beurteilt.
Wichtig sind für 75 bis 85 Prozent der Befragten auch Beleuchtung sowie Sitz- und Ruhemöglichkeiten: Am neuen Marktplatz hingegen schieden sich die Geister: Während die einen ihn als "sehr modern und lebendig" beurteilten, wirkte er auf andere "kalt und kahl", es gebe zu wenig Grün, hieß es.
Bis zu 77,6 Prozent der älteren Einkäufer sind mit dem Angebot der Innenstadt zufrieden. Dennoch sieht Rüscher Defizite der Geschäftswelt: "Der Handel verschläft ein wenig die demografische Entwicklung. Immerhin kommen 29 Prozent der Kaufkraft in Deutschland von den über 60-Jährigen."
Bemängelt wurden in der Befragung ungenügende Beschilderung der verschiedenen Einkaufslagen und Einrichtungen der Innenstadt. Außerdem seien nicht alle Bordsteine abgesenkt und markiert und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Hauptstraße (20 km/h) werde nicht eingehalten.
"Wir haben über 40Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut", berichtete der Stadtbaurat, ließ jedoch auch durchblicken, dass mit dem Ausbau der Solinger Straße von der Friedhofstraße bis zum Rathaus nicht vor Ablauf der Jahrte 2013/14 zu rechnen sei.