Langenfeld: Irisch-rheinische Freundschaft
Ennis im County Clare wird die erste englischsprachige Partnerstadt Langenfelds. Die beiden haben viel gemeinsam.
Langenfeld. Ennis ist Verwaltungssitz des irischen County Clare, liegt am Fluss Fergus nordwestlich von Limerick, hat rund 24200 Einwohner - und dürfte in Kürze neue Partnerstadt von Langenfeld werden. "Die Rahmenbedingungen stimmen. Gegenseitige Einladungen sind ausgesprochen", sagt Bürgermeister Frank Schneider. "In jedem Fall aber stehe ich mit meinem Kollegen Frankie Neylon in regelmäßigem Kontakt."
Nach dem französischen Senlis/Oise, dem polnischen Gostynin, Batangas City auf den Philippinen, Kiriat Bialik in Israel und Köthen in der ehemaligen DDR wäre Ennis die sechste Partnerstadt von Langenfeld. "Und unsere erste englischsprachige", wie Frank Schneider betont.
"Wir hatten in der Vergangenheit mehrfach versucht, in England Fuß zu fassen. Aber ohne Erfolg. Englische Partnerstädte zu bekommen, ist halt schwierig. Die sind schon alle verbandelt." Es habe zudem mal Kontakte in die USA, an die Westküste, gegeben. "Aber aufgrund der Entfernung und der Kosten ist ein regelmäßiger Austausch kaum möglich."
Ennis ist zwar nicht mal halb so groß wie Langenfeld, "aber", so Frank Schneider, "die Städte in Irland können größenmäßig nicht mit denen in Deutschland verglichen werden". Fest stehe jedoch, dass Ennis dessen gälischer Name "Inis Cluain Ramh Fhada" so viel wie "weite fließende Wieseninsel" bedeutet, wie Langenfeld mittelständisch geprägt sei. Nicht zuletzt komme die irische Mentalität der der Rheinländer sehr nahe.
Die Ursprünge der einstigen Marktstadt gehen bis auf das Jahr 1240 zurück, als Donnchadh O’Brien, der König von Thomond, auf einer Insel im Fergus mit dem Bau einer Klosterkirche begann.
Die Leiterin der Volkshochschule (VHS), Juliane Kreutzmann, war im vergangenen Jahr schon einmal mit einer Reisegruppe vor Ort. "Zustande gekommen war der Kontakt während der Veranstaltungen zu unserem Irland-Jahr 2009. Damals waren Besucher aus Ennis bei uns", erzählt sie und beschreibt ihre ersten Eindrücke: "Ennis passt zu uns. Es ist eine wunderschöne Kleinstadt, mit einem malerischen Stadtbild. Und sie boomt. Es gibt viele neue Gewerbegebiete. Und Ennis profitiert natürlich von der Nähe zum Shannon-Flughafen."
Was Juliane Kreutzmann besonders in Erinnerung geblieben ist: "Das waren die vielen Blumen. Überall grünte und blühte es." Nicht umsonst gewann das Städtchen 2005 den landesweiten Tidy-Towns-Wettbewerb, einem Preis, der Bemühungen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Bewahrung des historischen Stadtbildes würdigt.
Den ersten offiziellen Kontakt auf Bürgermeister-Ebene soll es während des Stadtfestes am 17.und 18. April geben. Dann kommt Mister Neylon mit seiner Abordnung, um die Partnerschaft zu besiegeln.