Langenfeld: Land erteilt B 229n die Absage
Die rot-grüne Regierung kippt die Pläne für den Zubringer zur Autobahn 3. Bürgermeister Frank Schneider ist enttäuscht.
Langenfeld. Jetzt ist es amtlich: Die Pläne für den Neubau eines Zubringers zur Autobahn 3 taugen nur noch für den Papierkorb. Die einst erhoffte Verlängerung (L405) der Viehbachtalstraße (L141) bis zur B 229n in Landwehr, die eine schnellere Anfahrt zur A 3 gewährleisten sollte, wird es nicht geben. Das hat das NRW-Verkehrsministerium endgültig mitgeteilt.
"Damit ist auch der Planungsauftrag des Bundes für die B 229n hinfällig", heißt es in einer knappen Fax-Mitteilung. Dieses ebenfalls neu zu bauende Stück sollte Landwehr direkt mit dem Autobahnkreuz Langenfeld verbinden.
Das lange erwartete Verkehrsgutachten mit der Prüfung verschiedener Alternativlösungen für einen leistungsfähigeren Anschluss Solingens an die A 3 veröffentlichte das Landesministerium entgegen allen Ankündigungen auch jetzt wieder nicht. Damit bleibt weiter unklar, ob die in Langenfeld gefürchtete Umleitung des Autobahnverkehrs über die Haus-Gravener-Straße Realität werden könnte.
Enttäuscht reagierte Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider (CDU) auf die Nachrichten aus Düsseldorf. "Das ist katastrophal für die Wiescheider Bürger, die den Stau direkt vor der Nase haben." Aber auch für die Nachbarstadt sei dies ein verheerendes Signal: "Solingen bleibt damit eine Großstadt ohne eigenen Autobahnanschluss. Für die Wirtschaft ist das tödlich."
Schneider geht davon aus, dass das Thema B229n nicht für alle Zeit vom Tisch ist. "Das ist es nur, so lange Rot-Grün an der Macht ist." Entsprechend positiv reagierten Langenfelds Grüne auf das Aus für die B229n.
Vorsitzender Günter Herweg teilte mit: "Damit ist jetzt endlich der Erhalt wertvoller Naherholungsgebiete im Grenzgebiet der beiden Städte Solingen und Langenfeld sichergestellt und eine verfehlte Verkehrsplanung vom Tisch. Wir erwarten, dass die verantwortlichen Dienststellen sich nun unverzüglich Gedanken über eine Ertüchtigung der Autobahnauffahrt machen, um den Verkehr aus Richtung Solingen flüssiger zu gestalten."
Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) geizt nicht mit Kritik in Richtung der rot-grünen Landesregierung: "Der Stau von der A3-Auffahrt bis nach Solingen ist kein ideologisches Problem, sondern für Tausende täglich Realität."
Sylvia Löhrmann (Grüne), NRW-Schulministerin aus Solingen und schon immer erbitterte Gegnerin des "ökologisch verheerenden und extrem teuren" Zubringers, nennt die Entscheidung der Landesregierung "folgerichtig". Für Rot-Grün genieße der Straßenerhalt Vorrang vor Neubau-Projekten.
Sie sieht in der umfassenden Ertüchtigung der Bonner Straße den richtigen Weg, um den "punktuellen Staus" zu begegnen. Löhrmann will sich beim Staatssekretär des Verkehrsministeriums, Horst Helmut Becker (Grüne), persönlich einsetzen, damit die Ertüchtigung "zeitnah angegangen wird".