Langenfeld Anwohner sorgen sich um Locher Wiesen
Langenfeld. · Es wird scharfe Kritik an dem neuen Baugebiet geübt. Die Anwohner fürchten Überschwemmung.
Die Locher Wiesen in Reusrath stehen mal wieder unter Wasser. Bei Regenfällen kommt es dort regelmäßig zu Überschwemmungen. Dort entsteht gerade ein großes Neubaugebiet. Bauherr ist die Firma Paeschke. Auch wenn die Würfel schon längst gefallen sind, lässt die massive Kritik an dieser Bauplanung nicht nach. Denn die Sorge wächst, dass die Überschwemmungen noch mehr Schäden anrichten als jetzt, wenn die neuen Häuser erst einmal stehen.
„Ich bin schockiert über die Erhöhung der Bauflächen. Der tiefste Punkt verlagert sich an die angrenzenden Gärten. Die werden volllaufen, wenn es wieder stärker regnet. Es bleibt nicht auszuschließen, dass unsere Keller auch betroffen sein werden“, benennt Anwohner Andreas Dröge seine Befürchtung. Sein Keller sei letztens erst von einem Wasserschaden durch die Überschwemmungen der Locher Wiesen betroffen gewesen, sagt er.
Das Bauunternehmen Paeschke, so die Anwohner, habe Maßnahmen ergriffen, die neuen Häuser vor Wasserschäden zu bewahren. Vor Ort sieht man bereits die Straßen, die später die Wohnhäuser verbinden sollen. Sie sind etwas höher gelegen als die angrenzenden Gärten. Gut ein bis zwei Meter hoch sei die Aufschüttung, so beschreiben es Bärbel Korte und Andreas Dröge von der Virneburgstraße.
„Das Wasser kann nicht versickern. Die Wiesen haben eine sechs Meter dicke Lehmschicht“, erläutert Andreas Menzel, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) die Problematik. Er appelliert deshalb an die Zuständigen: „Die Stadtverwaltung und der Bauträger müssen sich was einfallen lassen. So werden wir das nicht akzeptieren“.
Die Verwaltung reagiert angesichts der erneuten Kritik, die vor allem von der BGL aufgegriffen wird, verschnupft. „Das Thema der Vernässung der Locher Wiesen ist der Stadtverwaltung seit dem Bebauungsplanverfahren, welches 2014 abgeschlossen worden ist, umfassend bekannt. Es hatte bereits Gesprächstermine mit Anwohnern in der Angelegenheit gegeben und die Verwaltung ist selbstverständlich bereit, mit den Anwohnern ein weiteres Gespräch zu führen,“ sagt Ulrich Beul, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung.
Bärbel und ihr Mann Dieter Korte wundern sich dennoch über die Baumaßnahmen: „Wir dachten damals, hier würde eine grüne Zone entstehen. Jetzt wird auf den Wiesen gebaut. Man sagte uns damals auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung, dass sie von den Problemen des bestehenden Wasserstandes nichts wüssten“, formulieren sie ihre Enttäuschung. Laut Andreas Menzel hätte das Bauunternehmen im Gespräch mitgeteilt, die Erhöhung sei wegen der Entwässerungsleitungen notwendig. Die betroffenen Bewohner gehen davon aus, dass es eine Sicherheitsmaßnahme zum Schutz vor Überschwemmungen der Neubauten ist. Sie fühlen sich benachteiligt und ignoriert. „Wir haben grundsätzlich nichts gegen ein neues Wohngebiet. Wir sehen jedoch unsere eigenen Grundstücke in Gefahr,“ sagt Menzel.