Langenfeld: Mini-Kreisverkehr soll Staus an der Bahnstraße auflösen
Der Verkehrsausschuss berät über eine Änderung der Problemkreuzung an der Bahnstraße.
Langenfeld. Wer insbesondere zur Berufszeit von der Bahnstraße in die Richrather Straße einbiegen will, braucht Geduld. Wartezeiten von zwei, drei Minuten vor allem für Linksabbieger in Richtung Stadtmitte sind keine Seltenheit.
Das trifft genauso auf die vom gegenüber liegenden Leipziger Weg kommenden Abbieger in Richtung Hilden zu. Dieser Zustand soll geändert werden. In der nächsten Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses am kommenden Donnerstag wird über einen Mini-Kreisel in diesem Kreuzungsbereich beraten.
Eine Ankündigung, die Simone Huber (33) sehr entgegen kommt. "Im Berufsverkehr ist das besonders schlimm", sagt die Autofahrerin, die regelmäßig die Kreuzung passiert. "Wenn ich nach links abbiegen will, ist das wie ein Glückstreffer."
"Wir haben immer wieder von Anwohnern der Bahnstraße und ihrer Nebenstraßen Beschwerden bekommen und wurden gebeten, an dieser Kreuzung etwas zu tun", weiß auch Stadtbaurat Hans-Otto Weber. Er fügt hinzu, dass sich nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer aus dem Bereich Bahnstraße und Leipziger Weg Verbesserungen bei der Überquerung dieses Knotenpunktes wünschten.
Die Probleme entstehen vor allem dadurch, dass die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge auf der schnurgeraden Richrather Straße zu hoch sind. Die veraltete Fußgängerampel in Höhe der Tankstelle - Baujahr 1983, Verkabelung mittels Freileitungen - schafft nur bedingte Erleichterung für Fußgänger und Radfahrer. Die Belastungen der Kreuzung sind mit 13000 Fahrzeugen täglich außerordentlich hoch.
Statt einer neuen Ampel bietet sich der Bau eines Mini-Kreisels als optimale Lösung an. "Kreisverkehr - das ist der richtige Weg", so der Fachbereichsleiter, der darauf hinweist, dass auch die Kosten dafür mit etwa 120000Euro wesentlich niedriger ausfallen würden als beim Bau einer neuen Signalanlage. Ein weiterer Vorteil: Die Geschwindigkeit vor Kreisverkehren wird gedrosselt, die Verkehrssicherheit durch Zebrastreifen gewährleistet.
Ob nun Kreisverkehr oder Ampel, das wäre Autofahrer Volkmar Stefan (66) egal. "Auf jeden Fall muss etwas passieren. In Stoßzeiten ist hier nämlich kein Rauskommen mehr."
Der Mini-Kreisel würde mit einem Durchmesser von 20 Metern auskommen. Dafür wurde ein kleines Geländestück am Leipziger Weg/Richrather Straße benötigt. Da sich die Grundstücke im Besitz des Bauvereins befinden, dürfte es keine Probleme beim Erwerb ergeben. Lange Zeit haben sich die Verkehrsbetriebe gegen solche Kreisel gesträubt, da vor allem ihre Gelenkbusse Schwierigkeiten hätten. Solche Bedenken sind seit Jahren vom Tisch. Der Kreisel wird so angelegt, dass Busse und Lastwagen die so genannte Innenkalotte überfahren können.
Die Stadt hat mit dem Bau ihrer Kreisel zum Beispiel an der Hildener Straße/Rietherbach oder an der Hardt in Höhe von Aldi und Toom-Baumarkt beste Erfahrungen gemacht. Die zuvor hohe Zahl von Unfällen an solchen Kreuzungen tendiert gegen Null.