Monheim: Tumulte bei der Gromoka
Ralf Volgmann bleibt Vorsitzender. Im voll besetzten Saal des „Pfannenhof“ ging es teilweise heftig zur Sache.
Monheim. Ralf Volgmann wird als Vorsitzender die Geschicke der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka) zwei weitere Jahre leiten. Auf der Jahreshauptversammlung erhielt er als einziger Kandidat in geheimer Abstimmung 70 von 88 abgegebenen Stimmen.
Weitere wichtige Neubesetzungen: Wolfgang Schulte ist künftig Sitzungspräsident, Martina Pophal-Albig Sitzungspräsidentin. Das Amt der Schatzmeisterin hat Susanne Vogel übernommen.
So weit klingt alles noch nach einem reibungslosen Ablauf. Tatsächlich ging es im voll besetzten Saal des "Pfannenhof" am Donnerstagabend teilweise tumultartig zu. Gleich zu Beginn der Versammlung teilte Volgmann mit, dass er sich bei der Aufstellung der Vermögensübersicht im vergangenen Jahr vertan habe.
Da sei ein Minus als Plus verbucht worden. Statt 5000 Euro Vermögen seien es im Vorjahr tatsächlich nur 1000 Euro gewesen. Die Revisoren hätten es nicht gesehen.
Besagte Revisoren waren die Ex-Prinzessin Anne Bremer sowie Manfred Tydecks. Er wurde von Volgmann auch namentlich genannt. Ein Rederecht wurde ihm aber zunächst vom Vorsitzenden verweigert. "Wir gehen erst einmal weiter in der Tagesordnung.
Beim Punkt Verschiedenes kann dazu etwas gesagt werden", sagte Volgmann. Damit war die direkte Diskussion unterbunden. Am Ende der Versammlung, Anne Bremer hatte den Saal bereits wütend verlassen, waren die meisten Mitglieder in Aufbruchstimmung, hörten Tydecks kaum noch zu.
"Anne Bremer und ich konnten den Rechenfehler als Revisoren gar nicht sehen. Denn wir hatten keine Unterlagen. Dabei haben wir den Vorsitzenden mehrfach aufgefordert, uns die Auflistung zu zeigen. Selbst ein Schreiben an den gesamten Vorstand vom 12.Januar blieb ohne Antwort", ärgert sich Manfred Tydecks im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung.
Rätselhaft bleibt auch das Motiv für die Rücktritte des Ehepaars Conzendorf als Sitzungspräsidenten im März. Volgmann dankte ihnen auf der Jahreshauptversammlung für ihren Einsatz. Die Aufforderung eines Mitgliedes, es solle doch endlich mal erklärt werden, wie es zu den Rücktritten kam, verlief im Sande. Conzendorfs waren auf der Versammlung, schwiegen aber. "Die Differenzen mit dem Vorstand waren zu groß", hatte Klaus Conzendorf im März zur WZ gesagt. Einzelheiten nannte er nicht.
Volgmann sprach rückblickend von steigenden Zuschauerzahlen bei den Sitzungen. Außerdem verfüge die Gromoka aktuell über ein Vermögen von rund 9400 Euro. Liesel Köhler, lange Jahre Sitzungspräsidentin, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der frühere Gromoka-Chef Günter Pappers lehnte diese Würdigung ab. Auch er ging einst im Streit.
Volgmann entschuldigte sich bei den Anwohnern der Altstadt für die Lärmbelästigung aus dem Festzelt auf dem Schützenplatz. "Wir werden uns künftig auf die Sitzungen und zwei Partys beschränken", versprach er.