Langenfeld/Monheim: Die rollende Intensivstation

Notärzte: Die Mediziner fahren mit einem nagelneuen Fahrzeug zu ihren Einsätzen in Langenfeld und Monheim.

Langenfeld/Monheim. Er ist rot-weiß lackiert, groß und schnell: der nagelneue Notarztwagen. Gestern wurde das Fahrzeug auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache In den Griesen vorgestellt. Das Vorgängermodell hatte nach fünfjährigem Einsatz und etwa 9000Transporten mit einem Motorschaden schlapp gemacht.

Der Kreis Mettmann als Träger des Rettungsdienstes investierte 63000Euro in den neuen VW-Transporter mit einem 2,5-Liter Dieselmotor. Weil noch einmal rund 32000 Euro für dessen medizinische Ausstattung zu Buche schlagen, belaufen sich die Kosten auf insgesamt knapp 100000 Euro.

Nils Hanheide, Ordnungsdezernent des Kreises, nutzte die Gelegenheit, im Beisein von Langenfelds Erster Beigeordneten Marion Prell, des stellvertretenden Wachleiters Marcus Jagieniak sowie des Leiters der ärztlichen Notfallbereitsschaft, Dr.Gregor Labus, das neue Konzept für den Einsatz der Notarztwagen in den fünf Zentren des Kreises Mettmann, zu denen Langenfeld unter Einbezug des Stadtgebiets von Monheim gehört, zu erläutern.

Die Notärzte sollen in den einheitlich ausgerüsteten Fahrzeugen einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz vorfinden, zu dem zum Beispiel auch ein Defibrilator, ein Beatmungsgerät, ein sehr großer Medikamentenkoffer und zusätzliche Materialien gehören. "Dem Notarzt steht eine kleine Intensivstation zur Verfügung", stellte Hanheide fest.

Langenfeld ist der vierte Standort, der ein Fahrzeug dieser Klasse erhält.

Einheitlich ist auch die Organisation der Einsätze, die nach dem Rendezvous-System funktionieren. Während der Rettungswagen sofort zum Einsatzort fährt, wird der Arzt vom Krankenhaus in Richrath abgeholt und von dort aus zum Notfall gebracht. Auch der Fahrer des Wagens ist als Rettungsassistent qualifiziert für den Erste-Hilfe-Einsatz.

"Wir haben 15 Ärzte des Martinus-Krankenhauses sowie noch einmal so viel externe Ärzte, vorwiegend Internisten, aber auch Anästhesisten und Chirurgen im Einsatz", sagte Dr. Gregor Labus.

Tagsüber würden Ärzte des St.Martinus-Krankenhauses eingesetzt, ab 16 Uhr stehe dem externen Notarzt ein Zimmer in der Rettungswache zur Verfügung, so dass er von dort aus direkt zum Schauplatz des Geschehens gefahren werden kann.

In maximal acht Minuten muss der Einsatzort in beiden Städten des Südkreises erreicht sein. "Bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zählt jede Sekunde", so Labus.

Einsätze 2350 Einsätze wurden 2007 in Langenfeld, Monheim und -nach entsprechender Anforderung - auch in anderen Städten gefahren.

Kosten Der Kreis Mettmann bringt für das Notarztsystem jährlich drei Millionen Euro auf. Hinzu kamen im vergangenen Jahr noch einmal 763800Euro von der Stadt für die gesamte Notfallrettung.