Landtagswahl 2022 Claudia Schlottmann (CDU) holt Wahlkreis 37

Langenfeld/Monheim/Hilden-Süd · In Langenfeld, Monheim und Hilden-Süd haben die Wähler die amtierende CDU-Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann bestätigt. Marc Nasemann (SPD) hatte sich mehr versprochen. Er holt 22,18 Prozent. Die Grünen jubeln und vervierfachen fast ihr Ergebnis von 2017 auf 19,31 Prozent für Kandidatin Siedi Serag. Die FDP holt mit 8,2 Prozent für Mirko Bange ein schlechteres Ergebnis als 2017.

Claudia Schlottmann hat für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis 37 gewonnen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Sie kommt. Sie ist da.“ Fast pünktlich um 20 Uhr betritt die alte und frisch gewählte Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann (CDU) die Schützenhalle in Langenfeld Richrath. Fans, Unterstützer und Wahlhelfer applaudieren. Ein Küsschen hier, eine Umarmung dort. Dann hat Claudia Schlottmann Zeit für das Glas Sekt, das ihr Barbara Assmann, ihre Wahlkampfmanagerin aus Langenfeld, reicht. Wie es ihr geht? „Gut.“ Punkt. Sie hat das Direktmandat gewonnen.

Die pragmatische CDU-Politikerin, die zum zweiten Mal den Wahlkreis 37 (ehemals 36) vertreten wird, stößt auf ihren Sieg an. Das Ergebnis für die CDU hat sie fast gehalten. 2017 hat sie mit 42,8 Prozent den Wahlkreis 36 bekommen, dieses Mal sind es 42,34 Prozent – mehr, als Klaus Wiener für die CDU bei der Bundestagswahl 2021 erreicht hat.

Ob das an der neuen Bundesregierung liege? Nein. Das würde sie so nicht sagen. Was ihr geholfen hat, sei ihre Präsenz „Wir haben in NRW vor Ort gute Politik gemacht“, sagt sie mit Überzeugung. Glaubt man ihren Parteifreunden, so hat sie selbst einen großen Tei dazu beigetragen, hat sich um Vereine gekümmert und war da, wo sie gebraucht wurde. Zu den Kommunen hat sie den Kontakt gehalten, hilfreiche Hinweise gegeben, wenn Förderprojekte vom Land aufgelegt worden sind, die eine Stadt in ihrem Wahlkreis nutzen konnte. „Ich habe selten einen Kandidaten oder eine Kandidatin gesehen, der oder die im Wahlkampf so häufig vor Ort unterwegs war“, sagt Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider. Er wünscht sich, dass sie weiter eine gute Ansprechpartnerin bleibt und auch das Thema Ausbau A 3 noch einmal auf die Tagesordnung bringt. Eine deutliche Stellungnahme des Landes käme in der (zuständigen) Bundespolitik an, so Schneider.

Der stellvertretende Bürgermeister Norbert Scheier aus Hilden hebt die Eigenleistung der Landtagsabgeordneten hervor. „Sie legt sich immer ins Zeug“, loben die Hildenerin Ingrid Benecke von der Senioren Union (SU) Hilden und Ursula Klomp von der SU in Monheim.

Allein in Hilden hat die Kandidatin alle Infostände der CDU in der Wahlkampfzeit besucht: „45 Stück waren das“, sagt der Hildener CDU-Stadtverbandsvorsitzende Peter Groß. Auch Sebastian Köpp, sein Langenfelder Kollege, bestätigt das. „Die Stimmung war auch besser als bei der Bundestagswahl“, hat er beobachtet. Er glaubt, dass Themen wie Bildung und Innere Sicherheit den Menschen unter den Nägeln brennen und besonders gut gezogen haben und, „dass der Schwerpunkt seiner Partei in Langenfeld auf einem sicheren Mittelstand“ liegt. Er setzt darauf, dass Schlottmann sich im Land für eine besser Unterstützung der Kommunen bei Infrastrukturprojekten einsetzt. Pragmatisch und präsent, wie viele sie beschreiben, will sie auch weiterhin bleiben. „Das sehe ich als meinen Job an“, sagt sie und genießt erst einmal den Abend.

Die Stimmung bei der SPD im Sigfried-Dißmann-Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Langenfeld ist am Wahlabend bei vielen der rund 50 Anhänger und Mitglieder nach den ersten Ergebnissen „etwas niedergeschlagen“, sagt Marc Nasemann, Kandidat für den Wahlkreis 37. Er macht dafür auch die insgesamt geringe Wahlbeteiligung verantwortlich. Die lag bei 58,05 Prozent. Für Dr. Mirko Bange gibt es 8,25 Prozent. Er ist nicht zufrieden. Die Grünen-Politikerin aus Langenfeld Siedi Serag hat hingegen allen Grund zu jubeln. Bündnis 90/Die Grünen haben ihr Ergebnis im Vergleich zu 2017 fast vervierfacht (19,31 Prozent).