Monheim/Langenfeld Für die Gäste ist alles bereit
Langenfeld/Monheim. · Beherbergungsbetriebe in Langenfeld und Monheim bereiten nach Schließung und Einbußen Öffnung vor. Anfragen für Campingplatz in Baumberg.
An Christi Himmelfahrt (21. Mai) dürfen Hotels nach der Zwangsschließung wieder öffnen. Eine Erleichterung auch für hiesige Hotelbetreiber. Jedoch: Mit einem Ansturm rechnen sie nicht. „Das wird noch dauern, bis die Gäste wiederkommen“, sagt Safet Jarovic, der seit 17 Jahren das Hotel Jahnhaus in Langenfeld betreibt. Besonders getroffen habe ihn die Absage der Düsseldorfer Messe Druck und Papier, die stets für ausgebuchte Zimmer sorgt: „Das waren gute Einnahmen, mit denen ich gerechnet habe. In diesem Jahr kommen sie nicht rein.“ Seine zwölf Zimmer sind sonst durch Monteure, Geschäftsleute und Hochzeitsgesellschaften belegt. Seit 19. März steht der Betrieb weitgehend still. Auch das zugehörige Lokal musste schließen. „Wenn wir alle Bedingungen kennen, können wir wieder öffnen“, sagt Jarovic: „Doch die sind noch unbekannt. Platz haben wir genug, um die Tische auseinanderzustellen, besonders auf der Terrasse.“ Seine fünf Mitarbeiter hat Jarovic in Kurzarbeit geschickt und hofft, sie bald wieder einstellen zu können.
Im Monheimer Comfort-Hotel am Rhein rechnet Direktor Sebastian Fissenewert mit einer bis drei Wochen, bis er wieder Gäste empfangen kann: „Den genauen Zeitpunkt weiß ich noch nicht.“ Die 178 Zimmer waren vor der Zwangsschließung vor allem mit Geschäftsreisenden und Messebesuchern belegt. „Am Wochenende kamen auch Touristen aus Belgien und Holland für eine Shoppingtour in Düsseldorf“, sagt Fissenewert: „Wir hätten zwar für Geschäftsreisende öffnen dürfen, das haben wir aber aus Sorge um unsere Mitarbeiter nicht gemacht. Das Ansteckungsrisiko war uns zu groß. Das Hotel war komplett geschlossen.“ Letztlich sei das nicht wirtschaftlich gewesen. Stolz ist er, dass von den 17 Mitarbeitern niemandem gekündigt wurde.
An einem neuen Konzept für das Frühstück arbeite das Team noch
Abstandsmarkierungen sind angebracht, genug Desinfektionsmittel da. Tassen und Gläser wurden aus den Zimmern entfernt, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Platz sei vorhanden, um Abstandsregeln einzuhalten. „Wir überlegen gerade Frühstücksvarianten“, so Fissenewert. Übernachtungsschnäppchen werde es nicht geben: „Damit kann man die Menschen nicht ködern, die Angst haben. Ich hoffe, dass unsere Kooperationspartner in den Unternehmen wieder auf uns zukommen, sobald es möglich ist.“
Das Feriendomizil im klassischen Sinn gibt es in Langenfeld und Monheim so gut wie nicht. Wohl aber Privatunterkünfte, die an Monteure und Saisonarbeitskräfte vermietet werden. Barbara Kurzreuther hat in Monheim zwei Wohnungen und ein Häuschen, die sie oft an osteuropäische Arbeitskräfte vermietet. „Mir ist die Hälfte an Mietern weggebrochen“, sagt sie. Entfernt lebende Gäste, die etwa sonst an einem Wochenende Mutter oder Vater besuchen, kommen nicht mehr. „Ich hatte viele Absagen. Aber ich selbst habe auch jetzt noch Angst“, sagt Kurzreuther. „Die Abstände müssen gewahrt sein, und ich muss ständig alles in den Wohnungen sauber halten und desinfizieren. Stellen Sie sich vor, es steckt sich jemand bei mir an...“
Ein wenig besser hat es Manfred Pareigat mit seinem Campingplatz in Baumberg, wenn es am 11. Mai wieder losgeht. Der Mindestabstand zwischen den rollenden Domizilen ist bei ihm kein Problem. Von seinen 22 Toiletten sei jede zweite geschlossen. „Zum Glück haben 95 Prozent unserer Camper ihre eigene Toilette und Dusche im Wagen.“ Die 200 Festcamper durften ohnehin auch während des Corona-Lockdowns weiter in ihren Wagen wohnen. „Viele Ältere haben allerdings aus Angst vor Ansteckung verzichtet.“
50 Plätze hält Pareigat frei für kurz entschlossene Gäste. Die durften nicht kommen. „Und das wird auch noch Juni/Juli, bis die sich wieder trauen.“ Junge Wochenend-Camper im Zelt nimmt er derzeit gar nicht auf. „Das ist mir zu gefährlich, wie soll ich das kontrollieren?“ Persönlich empfinde er manche Lockerungen als verfrüht. „Ich habe reichlich Anfragen, auch für Fronleichnam. Aber ich kann da noch nichts Festes zusagen. Allein gestern haben 24 Interessenten für Stellplätze angerufen. Erst einmal brauche ich aber ganz genaue Richtlinien.“ Pareigat lässt Vorsicht walten, auch wenn ihn der Wegfall der Kurzcamper rund 5000 Euro im Monat koste. Auch das Lokal auf dem Campingplatz darf mit Auflagen ab 11. Mai wieder öffnen. „Zum Glück gibt es eine große Terrasse, wo wir die Gäste auseinander setzen können.“ Es sei jetzt erst einmal an der Zeit, sich mit dem Pächter zusammenzusetzen und alles vorzubereiten.