Langenfeld Langenfelder Adenauer-Gymnasium schneidet gut ab
Langenfeld. · Die Schüler halten den Leistungsstand der Schule hoch. Nun soll die Ausstattung des Gebäudes verbessert werden.
„Überdurchschnittlich gute Abiturergebnisse taugen nicht als Werbemittel“, sagt Stephan Wippermann-Janda, Leiter des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG). Wie alle anderen Leiter der weiterführenden Schulen nimmt er in diesen Tagen Anmeldungen für das neue Schuljahr entgegen. „Nicht wir leisten das, sondern die Schüler – die stehen unter großem Druck.“ Immerhin seien 50 Prozent aller Studienfächer mit einem Numerus Clausus belegt. Er sehe diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Positiv bewertet er, dass diese Schüler zwei Jahre lang, während der Qualifikationsphase, einen sehr hohen Leistungsstand durchhielten, aber dennoch sehr sozial seien, keine Nerds.
Andererseits stünden sie durch den Zwang zur „Selbstoptimierung“ unter hohem psychischen Druck. „Selbst wir Lehrer dürfen uns keine Lockerheiten mehr erlauben, die Schüler bestehen darauf, dass wird den gesamten Abi-relevanten Stoff durchnehmen, damit sie gut vorbereitet sind.“ Vor diesen jungen Menschen ziehe er seinen Hut. Weitere Faktoren begünstigen das gute Abschneiden der KAG-Gymnasiasten. Erstens fährt die Schule Förderprogramme für begabte und leistungsstarke Schüler, wie „Leistung macht Schule“ und „Kels“. Bei letzterem werden begabte Schüler, die ihr Potenzial nicht angemessen zeigen können, identifiziert und besonders betreut. „Und wir werden von den Eltern sehr positiv begleitet“, sagt Wippermann-Janda. Das heißt: Eltern, die ihren Nachwuchs zu Hause intensiv fördern, entlasten natürlich das Lehrpersonal.
KAG-Schulleiter rät bei Realschulempfehlungen ab
„Ganz arme, bildungsferne Bevölkerungsgruppen habe ich hier nicht“, räumt Wippermann ein. Er versucht auch präventiv eine gescheiterte Schulkarriere abzuwenden. Wenn Eltern ihr Kind mit einer klaren Realschulempfehlung anmelden wollen, versuche er ihnen – bei aller Rücksicht auf den Elternwillen –„intensiv davon abzuraten“. Das hat auch einen praktischen Grund: Nach der Erprobungsstufe kann die Kopernikus-Realschule keine Quereinsteiger mehr aufnehmen – „die Klassen dort sind proppenvoll“, und die Gesamtschulen sind bis Klasse zehn ein geschlossenes System. Und während das Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium in Klasse zehn jährlich gut 50 Realschüler als Quereinsteiger zum Abitur führt, wählt kaum ein Langenfelder Realschüler mit der entsprechenden Qualifizierung das KAG, sondern wechselt zur Prismaschule. Wippermann bedauert das, weil er an einem Aufbaugymnasium Realschüler erlebt hat, die mit viel Motivation ans Werk gingen.
Auch was die Ausstattung betrifft, hofft Wippermann-Janda an den Vorzeigebau der Prismaschule aufschließen zu können. Im Sommer beginnen die Bauarbeiten für den Verwaltungstrakt, der an den Gebäudeteil A angefügt wird. In dem Neubau sollen neben der Schulleitung auch beide Sekretariate und die Oberstufenkoordination zusammengeführt werden. Auch die Schülertoiletten werden in diesem Zusammenhang kernsaniert. Ein weiteres Wunschprojekt ist eine größere Aula: „Für uns ist das ein Muss: Wir müssen die Abiturzeugnisverleihung seit Jahren im Rahmen des Abiballs nach außerhalb verlegen.“ Der vorhandene Bühnenraum fasse nur 199 Personen. Kürzlich hat der Schulausschuss der Verwaltung einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Ulrich Moenen, Bereichsleiter Schule, hat zugesagt, dass die Verwaltung nach der Fertigstellung des Anbaus 2022 prüfen wird, ob die vorhandene Aula reicht. „Wenn eine Aula aber nur für drei bis vier Veranstaltungen pro Jahr genutzt würde, wäre das toter Raum“, sagt er.
Gnädiger nimmt er einen anderen von der Schule an ihn herangetragenen Wunsch auf: Weil der Schule während der Bauarbeiten Schulhof-fläche verlorengeht, würde sie gerne die Grünfläche, auf der einst die Kita Auf dem Sändchen stand, als „Grünes Klassenzimmer“ nutzen. Zwar soll dort in vier bis fünf Jahren ein Regenrückhaltbecken entstehen, aber bis dahin könne man dort die Fläche für schulische Belange zur Verfügung stellen und Stellwände für eine irgendwie geartete künstlerische Betätigung errichten. „Die Fläche soll eine gewisse Strahlkraft entwickeln und für viele Schulen nutzbar sein“, so Moenen.
Ein anderes Thema, das KAG-Leiter Wippermann-Janda umtreibt, sind die 600 Erstklässler, die zum nächsten Schuljahr angemeldet wurden. „Überall sind die Kapazitäten erschöpft.“ Moenen: „Wir müssen gucken, ob die Schülerzahl dauerhaft steigt oder das nur ein Ausreißer ist.“ Er wisse aber, dass traditionell ein hoher Prozentsatz von Fünftklässlern auf weiterführende Schulen in den Nachbarstädten wechselt. „Allerdings ist das immer schwer zu kalkulieren, so dass wir nicht darauf setzen können.“