Langenfeld/Monheim Das Posthorn und die Gänseliesel stärken das Heimatgefühl

Langenfeld/Monheim. · Warum ist die Farbe der Stadt Langenfeld Grün und die von Monheim blau? Ein Blick in die Geschichte erläutert die Entstehung auch der Stadtwappen in Langenfeld und Monheim.

Alexandra Hinke vom Stadtarchiv zeigt Entwürfe aus der Geschichte des Langenfelder Stadtwappens.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Beim Blick auf die Internetseiten der beiden Städte springt der Unterschied sofort ins Auge. „Es grünt so grün“ in Langenfeld, von der Umrandung bis zu den Überschriften des Internet-Auftritts. In Monheim erleben Besucher konsequent „ihr blaues Wunder“ – in Text und Bild. Die Gründe für die Farbwahl reichen weit zurück, nachvollziehbar werden sie in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Posthorn- und die Gänselieselstadt – damals teilweise noch Landgemeinden – sich ihre (Stadt-)Wappen zulegten.

Die Motivwahl folgte jeweils den in rheinischem Platt formulierten Gedanken „Jedes Städtche op d‘r Kaat hätt sin Zier un Eegenaat. Jedes zeeg em Wappe an, wat et hätt un wat et kann“. So formulierte es 1957 – drei Jahre vor der Stadtwerdung Monheims – Hans Kurt Peters, Texter des Monheimer Wappenliedes. Für Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Stadtarchivs in Langenfeld, handelt es sich in beiden Fällen um ein „Redendes Wappen“.

Grün beziehungsweise Blau sind die bestimmenden Farben und bilden den Hintergrund für Posthorn und Gänseliesel. Bei der Gestaltung des Stadtwappens waren die Gemeinden auf die Zustimmung der Oberbehörde angewiesen. Die ersten Entwürfe der Langenfelder, die sich am alten „Richrather Schöffensiegel“ orientierten, wurden von der Bezirksdirektion abgelehnt. Aber, „schon die ersten Entwürfe des Heraldikers Wolfgang Pagenstecher enthielten Hinweise auf das lange (grüne) Feld“, verweist Sabrina Lange auf eine grüne Raute unter dem Posthorn.

1938 tauchte in Langenfelder Entwürfen erstmals der Bergische Löwe auf, der auch das Monheimer Wappen ziert – ein Beleg auf die frühere Zugehörigkeit beider Orte zum Herzogtum Berg. „Das Stadtwappen ist in den Hauptsatzungen der Städte präzise beschrieben“, erklärt Stadtarchivar Michael Hohmeier in Monheim und „die Nutzung ist allein der Behörde vorbehalten“. Beide Städte schufen für die Öffentlichkeitsarbeit zusätzlich moderne Logos. Für Langenfeld steht seit den 80er Jahren das grüne L., in Monheim entstand 2016 das blaue Gänseliesel-Label. „Blau steht für den Rhein“, bestätigt Monheims Stadtsprecher Thomas Spekowius, und erläutert, dass das Tuch der Gänseliesel in der Form des Rheinverlaufs bei Monheim weht. Den Monheimern gelang es, ein konsequent genutztes Symbol zu schaffen, das hohen Wiedererkennungswert besitzt.

Die Suche nach einem griffigen Slogan für Langenfeld verlief 1988 ergebnislos. Der bis dahin gern genutzte Zusatz „junge Stadt an alter Straße“ ist nur noch auf der Proklamationsurkunde des Karnevalsprinzenpaares zu finden. Während die Monheimer Verwaltung mit dem „echten“ Wappen nur noch besondere Urkunden verschönert, zieren die Schreiben aus dem Langenfelder Rathaus das klassische Stadtwappen neben dem Logo.