Langenfeld/Monheim „Niemand bleibt ohne kirchliche Ansprache“

Langenfeld/Monheim. · Die Christen in Monheim und Langenfeld können zum Osterfest nicht in die Kirche gehen. Es gibt jedoch Angebote im Internet.

Elfi und Hans Allmendinger aus Monheim vermissen die Kontakte in der evangelischen Gemeinde.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Ostern ist der höchste Feiertag im Kirchenjahr. Die Auferstehungsbotschaft habe das Christentum begründet. „Und jetzt bleiben die Kirchen zu“, sagt Langenfelds Pfarrverweser Peter Jansen von St. Josef und St. Martin, der selbst darauf eingestellt war, etliche Messen rund um die Festtage zu feiern. „Selbst im Zweiten Weltkrieg hat es täglich einen Gottesdienst in den katholischen Kirchen gegeben. Auch zu Pestzeiten“, sagt er und verdeutlicht so die Dimension der aktuellen Situation angesichts der Corona-Krise. Dennoch müsse keiner ohne kirchliche Ansprache bleiben, verweist Jansen auf die Online-Angebote aller Gemeinden.

Für die vielen Christen in Langenfeld und Monheim ist das diesjährige Osterfest eine von Unsicherheit begleitete Herausforderung. Elfi Allmendinger etwa ist Teil der evangelischen Gemeinde Monheim. „Ich schätze die Zusammenkunft der Gläubigen“, sagt sie. Deshalb fehlt ihr jetzt die Begegnung mit anderen und vor allem der Karfreitags- und Ostergottesdienst. „Karfreitag auf dem Friedhof nahe der Altstadtkirche, mit Bläserkonzert und Osterliedern, die die Auferstehung verkünden. Das war immer sehr besonders“, findet sie.

Soziale Kontakte werden schmerzlich vermisst

Auch der Ostergottesdienst fehlt ihr sehr. Dabei vermisst sie die sozialen Kontakte, die Menschen, mit denen sie einen Smalltalk halten kann, die sie begrüßen kann. Wichtiger sei ihr jedoch die Botschaft, an der sich Gottesdienstbesucher mit gemeinsamem Beten und Singen aktiv beteiligen können. „Jetzt schauen wir den Gottesdienst im Fernsehen“, sagt sie. Dass sie an den Ostertagen ihre Familie und Enkelkinder nicht sehen kann, schmerzt ebenso. „Aber wir werden versuchen, den Tag als ganz besonderen Sonntag zu gestalten. Das gute Geschirr kommt auf den Tisch, ein festliches Essen.“ Ihr Mann Hans Allmendinger, der im Presbyterium der evangelischen Gemeinde Monheim aktiv ist, kann kaum akzeptieren, dass es keine andere Lösung gibt. „Man hätte es doch so machen können, wie in den politischen Gremien“, sagt er. „Mit Abständen.“ Doch das sei nicht erlaubt. „Es ist extrem schade, dass die Ostergottesdienste ausfallen“, findet er und vermisst vor allem das Abendmahl, das an Karfreitag und Ostersonntag zelebriert wird. Die Auferstehung Jesu sei immerhin ein Wendepunkt in der Weltgeschichte gewesen. Er hat am Karfreitag die Matthäuspassion von Bach gehört und freut sich nun am Ende der Passionszeit „auf eine schöne Flasche Weißwein“.

Monheimer Gemeinden übertragen Messe auf Facebook

Daniel Klaas, der in der katholischen Gemeinde Langenfeld aktiv ist, wird „die ganzen Menschen“ vermissen. „Wir begleiten normalerweise mit den Messdienern nicht nur eine, sondern mehrere Messen“, sagt er. Das beginne bereits am Palmsonntag. Karfreitag und in der Osternacht seien sie immer unterwegs gewesen. Jetzt gebe es Osterimpulse, mit Orgelmusik von Matthias Krella.

In der katholischen Kirchengemeinde St. Gereon und St. Dionysius können Gottesdienste ebenfalls live bei Facebook miterlebt werden. Die Osternachtsfeier ist am Samstag um 21 Uhr online und die Ostermesse mit Hochamt am Sonntag um 10.30 Uhr. Kinder von vier bis sieben Jahren sind zur Kinderkirche online eingeladen. „Und der Pfarrgemeinderat verteilt Osterfeuer“, kündigt Diakon Stefan Wickert an.