Monheim Stadt Monheim baut Halle für jecke Tänzer

Monheim. · Auf einer Empore über dem Tanzboden sind Umkleiden geplant. Für die Nutzung gelten zum Schutz der Nachbarn zeitliche Beschränkungen.

 Auf einem Teil des Geländes entsteht ein Trainingshaus für Karnevalisten.

Auf einem Teil des Geländes entsteht ein Trainingshaus für Karnevalisten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

An der Frohnstraße 9 soll eine Trainingshalle für Karnevalisten entstehen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat dem Erwerb (in Erbpacht) von Gebäude und Grundstück jetzt in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt. „Der Vertrag kann nun von der Verwaltung vorbereitet werden“, bestätigt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Eigentümer ist der Monheimer Landwirt Gerd Lohmann. Er will für das Trainingshaus einen Teil seiner ehemaligen Reithalle zur Verfügung stellen. Lohmann ist dem Karneval verbunden. Er ist Schatzmeister der Marienburg-Garde.

Im Juni 2019 war das Projekt im Eiltempo – unter Umgehung des zuständigen Planungsausschusses – durch die Ratsgremien geschleust worden. Im Juli wurde die Verwaltung beauftragt, auf Grundlage der vom Architekturbüro BNS angefertigten Machbarkeitsstudie eine Entwurfsplanung zu erstellen, auf deren Grundlage die Ausschreibung erfolgen könne. Schließlich soll die Halle im Sommer 2021 stehen.

Auf Grundlage des Ratsbeschlusses werde die Planung erstellt, so dass in der zweiten Jahreshälfte die Bauleistungen vergeben werden können, teilt Monheims Gebäudemanager Michael Lobe mit. Über den Jahreswechsel könne dann bis Sommer 2021 gebaut werden.

Bei der ursprünglich für Mai angesetzten Ausschreibung hinkt die Verwaltung leicht hinter ihrem Terminplan her. Architekt Michael Nagy vom Büro BNS muss sich sputen. Seine Planung sieht vor, dass die Giebelwand des neuen Gebäudes um drei Meter nach Norden verschoben wird, damit die Karnevalisten das Gebäude von der Frohnstraße anfahren können.

Der Betrieb der Halle
muss um 22 Uhr enden

So soll die Lärmbelästigung für Hof und Anlieger der Frohnstraße gering gehalten werden. „Hinter dem Lagerraum, der vorn zur Straße weist, entsteht eine etwa 5,20 Meter hohe Halle“, so Nagy. Hoch genug, damit die Karnevalisten auch Hebe­figuren üben können.

In der etwa 230 Quadratmeter großen Tanzhalle befindet sich auch der Aufgang zum oberhalb des Lagers gelegenen Obergeschoss, wo sich WC, Umkleideräume und Lagermöglichkeiten befinden. Sie sind durch eine Wand von der Tanzhalle getrennt. Die Halle könnw beheizt werden, sagt Nagy. „Ursprünglich war geplant, die Halle nicht zu heizen und die Umkleiden in wärmegedämmten Containern unterzubringen. Das wurde verworfen, weil das Training vornehmlich in den Wintermonaten stattfindet.“

Vor der Konzeptplanung hatte ein Termin mit Vertretern aller Vereine und der Verwaltung stattgefunden, um den Bedarf zu erfragen. „Für uns sind Spiegel und ein schwingender und damit Gelenke schonender Hallenboden wichtig“, sagt Dominik Hansen von den Rheinstürmern. Auch sollte eine Musikanlage vorhanden sein, momentan müsse man diese zu den jeweiligen Trainingshallen mitschleppen. Die Karnevalisten trainieren künftig mitten in einem Wohngebiet. An die Ostfassade der Halle grenzt ein Sechsparteienhaus. Als Ergebnis der schalltechnischen Untersuchung muss der Betrieb der Halle daher abends um 22 Uhr enden, was auch den abfahrenden Verkehr einschließt.