Langenfeld/Monheim Kommt der Neustart für den Sport im September?

Langenfeld/Monheim. · Fehlende Einnahmen und eine unklare Perspektive drücken weiter die Stimmung in den Sportvereinen. Die neue Saison soll Anfang September starten. Doch verlässlich sind auch diese Termine in Coronazeiten nicht.

Karim El Fahmi vom FC Monheim vor den Abstandsmarkierungen im Rheinstadion.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Nach Jugend und Reserve steht nun auch die erste Mannschaft des FC Monheim wieder auf dem Platz – wenn auch nur vorübergehend: „Es geht eher darum, dass sich die Kollegen nach vier Monaten noch einmal sehen und wieder ein bisschen an den Ball gewöhnen“, schränkt Karim El Fahmi, Geschäftsführer des Fußball-Oberligisten, ein. Nach zehn Tagen soll es für die Spieler erst einmal in den Urlaub gehen, ehe die richtige Saisonvorbereitung beginnt.

Das erste oder zweite Septemberwochenende steht als Termin für den Start in die neue Spielzeit im Raum. Sicher ist aber wie so vieles in diesen Zeiten noch nichts. „Aktuell weiß keiner, wie es weitergeht“, fasst El Fahmi zusammen. Und das ist nicht nur unter sportlichen Gesichtspunkten unbefriedigend: Denn durch den Abbruch der Spielzeit 19/20 im März entgingen dem Club naturgemäß wichtige Einnahmen. Kurz nach dem Lockdown zum Beispiel hätte eigentlich das besonders publikumswirksame Aufeinandertreffen mit den Sportfreunden Baumberg auf dem Spielplan gestanden. Und auch die Verpachtung der Anlage für das Turnier mitsamt Sommerfest eines Unternehmens fiel durch die Krise ins Wasser.

Den Ausfällen stehen wiederum Ausgaben für die Bewirtschaftung des Rheinstadions und das Personal gegenüber. „Nach dem Lockdown war es wichtig, die Fixkosten zu senken“, betont der Erste Vorsitzende Werner Geser. Und so gingen 17 Angestellte – vom Funktionspersonal über den Trainerstab bis zu Vertragsamateuren im Kader – ab 1. April offiziell in den unbezahlten Urlaub, aus dem der Verein sie seit Anfang Juli sukzessive wieder zurückholt. „Möglich war diese Maßnahme nur durch die große Solidarität aller Beteiligter“, lobt Werner Geser. Geld aus öffentlichen Rettungsschirmen musste der FC Monheim bislang nicht in Anspruch nehmen.

Das gilt offensichtlich auch für die meisten anderen Clubs: Mittel aus dem Zehn-Millionen-Soforthilfepaket, das die Stadt Monheim ergänzend zu den Bundes- und Landesförderungen für Unternehmen, Freiberufler und Vereine schnürte, habe bisher nur ein Sportverein beantragt, heißt es in der Stadtverwaltung. Das Hilfsprogramm ist bis einschließlich September verlängert.

Mitteilungen über besonders gravierende finanzielle Schwierigkeiten habe man auch beim Stadtsportverband Langenfeld nicht bekommen, erklärt deren Vorsitzender Karl-Heinz Bruser: „Probleme haben all die Vereine, die Eigentum haben und ihre Anlagen warten müssen – und deren Kosten keine Einnahmen durch Gastronomie oder Vermietung gegenüber stehen.“

Sorgen bereitet der Wegfall von Eintrittsgeldern und Würstchenverkauf auch dem HSV Langenfeld 1959: „Das ist natürlich keine gute Situation“, stellt Mario Panske, Zweiter Vorsitzender, klar. Zum Glück kämen aber 70 Prozent der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen. Auch die Freigabe für Freundschaftsspiele im Zuge der Lockerungen freut ihn.

Und doch bleibt die Ungewissheit, wie Geser vom FC Monheim verdeutlicht: „Ich bin noch nicht sicher, ob im September wirklich der Spielbetrieb wiederkommt“, sagt er im Hinblick auf die Gefahr einer zweiten Corona-Welle. Wenn etwa Sponsoren in Schwierigkeiten gerieten oder die ersten Eltern dann keine Beiträge für die Jugendarbeit mehr zahlen wollten, könne das die Lage verschärfen. „Die harte Zeit“, prognostiziert Geser, „wird erst noch kommen.“