Langenfeld/Monheim Mit Wassersäcken die Stadtbäume retten

Langenfeld/Monheim. · Monheim und Langenfeld vesuchen Bäume und Pflanzen vor dem Vertrocknen zu schützen.

Sergej Kareekin füllt Wassersäcke zur Baumbewässerung in Langenfeld auf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ende Juli schickte ein aufmerksamer Bürger ein Foto vom stark ausgetrockneten Wassergraben von Haus Graven per E-Mail an die Medien und auch direkt an Bürgermeister Frank Schneider. Titel: „Karpfen lernen laufen!“ Er schrieb dazu, er habe gesehen, dass die Karpfen im Graben der Wasserburg Bodenberührung hätten und fragte, ob die Feuerwehr nicht helfen könne.

Das konnte sie: Der Bürgermeister persönlich ordnete an, den Graben aufzufüllen. „Wir sind dann hingefahren und haben Wasser aus einem Hydranten in den Graben gepumpt.“ Ein Mitarbeiter der Stadt habe kontrolliert, berichtet Feuerwehr-Sprecher Achim Zumkier. Die meiste Arbeit macht den Kommunen allerdings das tägliche Gießen von Bäumen und Beeten. In Langenfeld gibt es dafür einen ausgeklügelten Plan, den Mitarbeiter des Betriebshofs und der Feuerwehr gemeinsam abarbeiten. Mehr als 11 000 Bäume stehen an den Straßen der Stadt. Hinzu kommen Kübelpflanzen und Beete. Sie werden mit vereinten Kräften und nach Bedarf gewässert.

Mehr als 11 000 Bäume stehen
an Langenfelds Straßen

Städtische Mitarbeiter fahren mit einem Trecker samt 5000-Liter-Tank schon am frühen Morgen los. „Außerdem haben wir noch zwei Fahrzeuge mit 1000-Liter Tanks im Einsatz“, erzählt Patrick Sahm, Leiter der Gartenbauabteilung und stellvertretender Leiter des Betriebshofs. „Bei Extremlagen fährt auch der Spülwagen der Kanalbauabteilung mit und die Feuerwehr hilft.“ Sie unterstützt die Leute vom Betriebshof an sechs Tagen in der Woche mit einem 3000-Liter-Tanklastfahrzeug samt Besatzung. Die Absprachen untereinander funktionieren bestens: Der Fahrer des Spülfahrzeugs ist zugleich bei der freiwilligen Feuerwehr“, sagt Sahm.

Oberste Priorität haben die neu gepflanzten Bäume aus den letzten Jahren – etwa 200 werden jedes Jahr neu gepflanzt. Für sie hat sich die Stadt etwas ganz besonderes einfallen lassen: „Seit letztem Jahr bekommen die Kleinen gleich einen Wassersack verpasst“, berichtet Sahm. Inzwischen kann man sie im Stadtbild nicht mehr übersehen, denn es sind 250 und weitere sollen folgen. Sie tun den Bäumchen gut, denn sie fassen 50 Liter Wasser, das nach und nach abgegeben wird und so direkt bei den empfindlichen jungen Pflanzen landet und nicht in der Nachbarschaft. Der Vorteil für die fleißigen Gießer: Sie müssen solche Bäume nicht täglich anfahren, sondern nur alle drei bis vier Tage.

Auch in Monheim wird aus allen Rohren gegossen. Hier ist allerdings nicht die Feuerwehr involviert, sondern – neben den städtischen Mitarbeitern – Fremdfirmen, die leicht zu gießende Straßenbäume wässern. „Wir haben feste Touren. In erster Linie werden junge Bäume und Leihpflanzen in den Beeten und Kübeln gegossen,“ berichtet der städtische Gärtnermeister Pascal Kaudewitz. Auch Spielplatzbäume und wertvolle Ältere werden gegossen: Bis zu 21 000 Liter Wasser verteilt allein der Unimog der Stadt täglich. Er fasst 3000 Liter, die beiden Sprinter haben jeweils 1000 Liter an Bord und werden mehrmals täglich neu betankt.

„Rund 10 500 Bäume besitzt Monheim. Etwa 60 werden jedes Jahr neu gepflanzt. Diese brauchen in ihren ersten vier Jahren etwas mehr Betreuung“, sagt Stadtsprecherin Birte Hauke. „Dazu kommen ältere Bäume, die besondere Pflege benötigen. Insgesamt müssen rund 350 Bäume versorgt werden.“

Die Stadtsprecherin betont: „Private Initiativen sind aber auch willkommen.“ – Das gilt auch für Langenfeld.