Langenfeld schlemmt sich durch eine finnisch-bergische Leckereienmeile

Am letzten August-Wochenende wird die City zum Gourmet-Tempel.

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Klingt ein bisschen nach Sauna-Aufguss. Frank Klappach wird seinen Gästen bei der Schlemmermeile am letzten August-Wochenende unter anderem „hausgemachten Blaubeer-Fichtennadel-Eistee“ kredenzen. Schließlich ist Finnland-Jahr in Langenfeld, und so steht auch der kulinarische Höhepunkt im Herzen der Posthorn-Stadt unter dem Motto „Hei Suomi“. Finnland, das ist selbst für erfahrene Gastronomen — jedenfalls die meisten unter ihnen — eine Entdeckungsreise. Doch keine Scheu: „Wir haben alles, was wir anbieten werden, im Team selbst probiert — und es hat allen gemundet“, versichert der „Mahlwerk“-Wirt aus dem Marktkarree.

Frank Klappach (33) will am 27./28. August mit seiner Frau Judith (35) den „Goldenen Kochlöffel“ verteidigen. So nennt sich der bedeutendste Gourmet-Preis von Langenfeld. Er wird alljährlich nach Abstimmung durch die Schlemmermeilen-Besucher und einem Jury-Urteil verliehen. Die „Mahlwerk“-Betreiber gewannen ihn gleich bei ihrer ersten Teilnahme im vorigen Jahr. „Die Schlemmermeile ist sehr gut organisiert, so dass wir Gastronomen uns ganz auf unser Handwerk konzentrieren können“, lobt Klappach: „Und Sie hat unserem ,Mahlwerk’ — damals gerade ein Jahr nach der Eröffnung — einen Schub an Bekanntheit gegeben.“ Das erhofft sich auch „L’Osteria“, die im Juni 2015 im Berghausener Gewerbegebiet „Am Solpert“ eröffnete. Das italienische Restaurant ist der diesjährige Neuling der Schlemmermeile. Nach einer Pause wieder dabei ist das „Citro“ von der Solinger Straße. Sie nehmen die Plätze ein, die das Hildener „Pungshaus“ und das „Restaurant am Park“ aus Langfort freigemacht haben. Unter den übrigen zwölf weißen Pagodenzelten kochen wieder die bewährten Kräfte aus „rustikaler, exotischer oder gehobener Küche“, beschreibt Abdul Caglak vom städtischen Citymanagement das Spektrum. Höchstpreis pro Gericht: acht Euro.

„Jeder Gastronom wird mindestens eine Spezialität zum Finnland-Jahr auf der Karte haben“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. Als selbsternannter „Allesesser“ darf er sich freuen zum Beispiel auf „Likapiirakkä“ (Fleischpaste im Brot, Heaven’s), finnischen Preiselbeerschaum auf Joghurt (Bäckerei Jung) oder einen „Dialog von geräuchertem und gebeiztem Lachs mit zwei Saucen“ (Restaurant Niko). Dass in elf der 15 Pagodenzelte Langenfelder Gastronomen und Vereine kochen, freut den Bürgermeister besonders. Doch auch die „Restaurants mit großen Namen aus der Region“ will er nicht missen, unterstreichen „Raphael’s“ (Monheim), „Hopmann’s“ (Erkrath) und Co. doch den guten Ruf des Festes über die Stadtgrenzen hinaus.

Bis zu 35 000 Besucher erwartet Caglak auf der „Meile“ zwischen St. Josef und Stadthallen-Vorplatz. Für sie gibt es auch was auf die Ohren: Am Samstag musizieren die wandernde „BrassBuffet“-Band und „Sou Brasil“, an beiden Tagen bringt zudem das Finnentrio „Haaga Folk Machine“ das Jahresmotto zum Klingen. Kellner „Gustav“, Köchin „Clodette“ und Koch „Goustave“ — komisch — sorgen dafür, dass neben den Kau- auch die Lachmuskeln trainiert werden. Als Nachtsuppe am Samstag wird zudem die übliche „Schlemmer-Party“ in der Stadthalle gereicht (ab 22 Uhr).