Flüchtlingszuweisungen Langenfeld Stadt sucht dringend Unterkünfte

Langenfeld · . (og) Die Kommunen können nicht mehr, weder finanziell noch was die Bereitstellung von Unterkünfte angeht. Das berichtet Langenfelds Erste Beigeordnete Marion Prell im Ausschuss für Soziales und Ordnung.

Die Bauvoranfrage für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft hat die Stadt beim Kreis gestellt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie hatte an dem Treffen der NRW Kommunen teilgenommen. Dass das Land 3000 Plätze mehr in Landesunterkünften zur Verfügung stellen will, hält sie angesichts der zu erwartenden 500 Menschen, die pro Tag kommen sollen, für einen Tropfen auf den heißen Stein. Einziger Lichtblick: NRW bekommt 808 Millionen vom Bund. Das Geld soll eins zu eins an die Kommunen weitergegeben werden. Doch Geld allein reicht nicht mehr. Es fehlt der Platz. „Die ersten Zuweisungen haben wir bekommen. Gerade sind wieder Familien angekommen – drei-, vier und fünfköpfig. Die konnten wir noch unterbringen“, sagt Prell. Sie sucht händeringend weitere Unterbringungsmöglichkeiten.

Die Container am Konrad-Adenauer-Gymnasium sind inzwischen technisch hergerichtet. Das Erdgeschoss ist fast voll. Die ersten 50 bis 60 Menschen aus der Wilhelm-Würz-Halle haben dort eine Unterkunft gefunden. In die erste Etage sollen die Bewohner des Hauses Albert-Einstein-Straße einziehen, das aufgrund des Neubaus der Paul-Klee-Schule auf dem Gelände der LVR-Klinik leer gezogen wird.

Das Gebäude an der Bahnhofstraße, das die Stadt erworben hat, muss noch umgebaut werden, damit Menschen dort auch leben können. „Das wird nicht vor Mai bezugsfertig sein“, befürchtet Prell.

Der neue Standort an der Haus-Gravener-Straße müsse auch noch gebaut werden. „Da sind wir noch in der Prüfung“, sagt Prell und sucht wieder nach Interimslösungen. Vorhanden sei nur die Leichtbauhalle an der Obdachlosenunterkunft. „Vermutlich werden wir das tun müssen, was wir immer vermeiden wollten: Die Menschen auf zu kleinem Raum unterzubringen.“ Langenfeld habe zwar immer mittelfristig geplant, doch nun „sind wir auch bald am Ende“, sagt sie. Prell rechnet mit insgesamt 200 Zuweisungen und mehr.

In Langenfelder Unterkünften befinden sich derzeit (Stand 25. September) 725 Flüchtlinge. Im Juli waren es noch 715. Darunter 132 (Juli 144) Flüchtlinge aus der Ukraine. Derzeit befinden sich 189 (Juli: 218) Personen im laufenden Verfahren, 207 (Juli: 217) Personen sind geduldet. Weitere 329 (inklusive Ukrainische Flüchtlinge/Stand Juli:280) haben eine Anerkennung.

Das jüngst ins Auge gefasste Gelände an der Haus-Gravener-Straße, wo die die Stadt eine Unterkunft bauen will, hat einen ersten Check durchlaufen.

Eine spätere Umwidmung des Gebäudes ist jedoch nicht möglich. Doch insgesamt seien die Rahmenbedingungen dort für Bewohner günstig. Vorgespräche mit den Leitungsbetreibern haben stattgefunden, berichtet Prell.

Demnach ist es möglich, ein Baufenster von rund 34 mal 20 Metern zu gestalten. Die Bauvoranfrage sei beim Kreis Mettmann gestellt.

(og)