Langenfeld Verbraucher Verbraucherzentrale baut telefonische und digitale Beratung aus

Langenfeld · Verbraucher wollen heutzutage möglichst schnell beraten werden, am liebsten telefonisch oder digital. Daher wird das vor-Ort-Angebot zugunsten digitaler Zugangswege reduziert. Die Hildener Geschäftsstelle schließt.

Andreas Nawe leitet die Verbraucherzentrale in Langenfeld, die künftig nur noch an vier Tagen geöffnet haben wird.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

In den letzten Jahren – insbesondere in der Corona-Zeit – hat sich in der Inanspruchnahme der Verbraucherberatung NRW ein neuer Trend etabliert: Die Verbraucher wollen einen möglichst schnellen und unkomplizierten Zugang zur Erstberatung. Sie nehmen dafür auch gerne in Kauf, wenn die Beratung „nur“ digital oder telefonisch und nicht ortsabhängig stattfindet. Immer mehr Ratsuchende nutzen diese Zugangswege auf Distanz und sparen sich auf diese Weise gerne die längeren Anfahrtswege aus dem südlichen Kreis Mettmann, heißt es in einer Mitteilung der Verbraucherzentrale NRW. Dies zeige sich unter anderem darin, dass die im Jahre 2020 zusätzlich eingerichtete Außenstelle in Hilden wenig genutzt wurde, wie Thomas Zacharias, Leiter der Wirtschaftsförderung, in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses referierte. „Tatsächlich kamen die Hildener dann lieber direkt nach Langenfeld, weil sie dort schneller beraten wurden.“

Die persönliche Beratung soll daher künftig nur noch ausschließlich in der Geschäftsstelle in Langenfeld stattfinden, die Außenstelle in Hilden aufgegeben werden. Dies wird jetzt in einem zweiten Ergänzungsvertrag der Stadt Langenfeld und des Kreises Mettmann mit der Verbraucherzentrale NRW festgelegt. Der für Hilden reservierte Stellenanteil von 40 Prozent der zusätzlichen Vollzeitstelle soll künftig für Aktionen, Veranstaltungen oder Vorträge in den anderen Städten des Südkreises genutzt werden.

Insgesamt soll ein neues Zugangsmodell umgesetzt werden: Die Verbraucherzentrale will ihre Zugangswege durch eine Neugestaltung der ersten telefonischen und digitalen Kontaktaufnahme optimieren. Hierbei sollen die Verbraucherzentralen in NRW durch den Einsatz einer Multichannel-technologie besser zusammenarbeiten, um nicht nur die Erreichbarkeit auszuweiten, sondern auch um Erstanfragen effizienter bearbeiten zu können. Konkret sollen sich die Ratsuchenden an 40 Stunden pro Woche – kostenlos – per Telefon und E-Mail an die Verbraucherzentrale wenden können. Nur die Folgeberatung soll durch die Langenfelder Geschäftsstelle sichergestellt werden.

Für bestimmte Zielgruppen sei indes weiterhin der persönliche Kontakt in der Geschäftsstelle wichtig, dies betreffe vor allem ältere Menschen, bildungsferne Menschen und solche mit Sprachbarrieren. Für diese Zielgruppen wird die Langenfelder Geschäftsstelle an vier Tagen die Wochen für insgesamt 16 Stunden persönlich vor Ort erreichbar sein. Der Ausschuss stimmte dem Ergänzungsvertrag einstimmig zu.