Langenfeld: Wieder natürlich im Fluss
Als Ausgleichmaßnahme für den Bau der Feuerwache ging es zurück zur Natur.
Langenfeld. Der Lauf der Geschichte sieht es vor: Bauwerke, die mit viel Mühe verändert wurden, werden von nachfolgenden Generationen mit noch mehr Mühe wieder so umgebaut, wie sie einmal waren. Das gilt für Häuser, aber manchmal auch für Bäche. Zum Beispiel für den Immigrather Bach, der jetzt vom Bergisch-Rheinischen Wasserverband auf einer Länge von 200Metern renaturiert wurde. Das heißt: Zwischen Lindberghstraße und Auf dem Sändchen ist der Bach nun zwei Meter statt 60Zentimeter breit und fließt in sanften Kurven statt schnurstracks geradeaus.
In Auftrag gegeben wurde die Renaturierung von der Stadt Langenfeld. Etwa 30000Euro wird der Umbau kosten, der zurzeit noch in den allerletzten Zügen ist. "Finanziert wird das über Ausgleichmaßnahmen", erklärt Wolfgang Honskamp, Leiter des Referats für Tiefbau und Umwelt.
Eine davon wurde beim Bau der neuen Feuerwache fällig, in deren unmittelbarer Nähe der Bach fließt. Dadurch dass dort freie Fläche verbaut wurde, musste woanders Naturfläche geschützt werden. Da passte der Bachumbau offensichtlich ins Konzept.
Nötig war er geworden, damit der Bach mehr Regenwasser aufnehmen kann. "Er war vorher ein schmales Rinnsal, da ging nicht viel Wasser rein", erklärt Frank Grittner, Betriebsleiter des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands, der die Baumaßnahme geleitet hat. Die Verbreiterung soll vermeiden, dass der Bach bei starken Regenfällen im Übergang zum Galkhausener Bach über die Ufer tritt.
"Durch die dichte Bebauung nimmt die Versiegelung von öffentlichen Flächen stark zu. Es wird immer schwieriger, den Bachläufen Raum zu geben. Wir renaturieren dort, wo wir den Platz dazu haben", sagt Frank Grittner. Weiter oberhalb ist der Bach verrohrt und überbaut. Grittner: "Da kann man nichts machen."
Verbunden mit der Renaturierung ist auch die Hoffnung, dass sich wieder mehr Kleinsttiere am Immigrather Bach ansiedeln.
Denn nur, wenn das Wasser unterschiedlich schnell fließt, entstehen Lebensräume. Bei kanalisierten Bächen mit gleichbleibender Fließgeschwindigkeit, wie es der Immigrather Bach in dem Abschnitt bislang war, haben Tiere keine Chance. Laut Honskamp sind weitere Umbaumaßnahmen am Brüngersbroich geplant.