Laute Sanierung verärgert Mieter
Die Modernisierung von 18 Wohnungen durch den Bauverein Langenfeld schränkt die Anwohner stark ein.
Karl-Heinz Hermanns (82) ist erzürnt. Er ist um seinen Schwager und seine Schwägerin besorgt, die an der Richrather Straße in einem Mehrfamilienhaus des Bauvereins Langenfeld (BVL) wohnen. Wie das Nachbargebäude wird es zurzeit modernisiert und im Dachgeschoss ausgebaut. „Gleich nach Ostern haben bei meinen Verwandten die Arbeiten im Badezimmer begonnen. Alles wurde rausgerissen, auch sonst ist die Wohnung die reinste Baustelle und der Lärm tagsüber unerträglich. Das soll jetzt über mehrere Wochen so gehen. So kann der Bauverein doch nicht mit alten Leuten umgehen!“
Hermanns versteht nach eigenen Worten nicht, warum der BVL die betroffenen Mieter während der Bauphase nicht anderweitig untergebracht hat, etwa in einem Hotel oder in einer anderen seiner fast 1000 Wohnungen (siehe Infobox). Kar-Heinz Hermanns’ demenzkranke Schwägerin könne nicht einfach nach draußen gehen, um der Belastung auszuweichen und in seiner eigenen Wohnung sei auch kein Platz für die beiden Verwandten.
BVL-Geschäftsführer Hubertus Dedeck bedauerte auf Anfrage die Einschränkungen, die sich durch die Modernisierung der Häuser, die eine höhere Energieeffizienz der Gebäude zum Ziel hat, ergeben. „Bei Sanierungen im Bestand lassen sich Probleme nicht ganz vermeiden, sofern Mieter nicht ausziehen.“ Doch könnten die Betroffenen vorübergehend die sanitären Anlagen in einer von zwei leer stehenden Wohnungen nutzen.
Zudem, erläutert Hubertus Dedeck, sei vor dem Baustart angeboten worden, außerhalb des Hauses einen Badcontainer mit Dusche und WC aufzustellen. „Die Handwerker arbeiten mit Hochdruck. Innerhalb von drei Wochen soll jede der 18 Wohnungen fertig sein“, stellt der BVL-Geschäftsführer fest. „Und nach Möglichkeit sollen auch in den noch nicht fertigen Bädern die WC-Schüsseln über Nacht nutzbar sein.“