Langenfeld Wie sich Lebensmittel vor der Mülltonne bewahren lassen

Langenfeld · Die Verbraucherzentrale hat einen Runden Tisch ausgerichtet.

Die Verbraucherzentrale Langenfeld hat den Runden Tisch Kreis Mettmann gegen Lebensmittelverschwendung ausgerichtet.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Trotz der Ferien sind gut 20 Leute der Einladung der Verbraucherzentrale Langenfeld zum ersten „Runden Tisch Kreis Mettmann gegen Lebensmittelverschwendung“ gefolgt. Die Verbraucherzentrale NRW setzt in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Lebensmittelverschwendung. Dazu gab es landesweit in den 61 Beratungsstellen schon etliche öffentlichkeitswirksame Aktionen. Eins der Ziele: Bürger zu ehrenamtlichem Engagement in örtlichen Gruppen zu motivieren. Mitte September gab es an einem Aktionsstand mit Bodenplakat in Monheim Informationen darüber, was der Einzelne gegen die Lebensmittelverschwendung tun kann. Etwa: Kaufen, was gerade in der Region wächst oder leckere Speisen aus Resten kochen.

Vernetzung von Akteuren gegen Lebensmittelverschwendung

Das Treffen diente nicht der Verbraucherinformation, sondern sollte „den im Kreis Mettmann aktiven Gruppen und Vereinen die Möglichkeit geben, sich gegenseitig in diesem regionalen Rahmen kennenzulernen, Synergien zu nutzen oder Tipps auszutauschen.“ Die angesprochenen Vereine nutzten die Einladung und tauschten sich intensiv aus. Kein Wunder, denn „untereinander kennen sich die verschiedenen Gruppen meistens nicht“, erklärt Astrid Mühlenbrock von der Verbraucherzentrale Langenfeld. „Es ist interessant, zu hören, wie sie arbeiten“, betont Rainer Sartoris vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Langenfeld. Der SkF betreibt an der Immigrather Straße den Lebensmittelladen Tüte, die, ähnlich wie die Tafeln, für wenig Geld Lebensmittel an Bedürftige abgibt. Konkurrenz gibt es nicht, beteuert Norma Montkowski, die sich bei Foodsharing und Enjoy the Food in Monheim und Langenfeld engagiert.

Gemeinsames Ziel sei es, Lebensmittel zu retten. „Mit der Tafel in Garath kooperieren wir. Man unterstützt sich gegenseitig.“ Bei den Geschäften, die Aussortiertes abgeben, lasse man den Tafeln den Vortritt. „Was die nicht nehmen oder was bei den Tafeln übrigbleibt, verteilen wir dann weiter.“ – Sie selbst geht natürlich mit gutem Beispiel voran: „Meine drei Kinder sehen bei mir, dass ich Obst und Gemüse nur lose kaufe und auch unschönes Obst verwerte – etwa den Apfel mit der braunen Stelle.“

Im Idealfall, erfahren die Teilnehmer des Netzwerkstreffens, erreichen die Foodsharer mit ihren privaten Verteilstellen Interessierte, die niemals die Tafel aufsuchen würden. Dazu gehören auch Obdachlose.

Kerstin Engelmeyer aus Haan ist aus einem anderen Grund zum Treffen gekommen: „Food Sharing Haan ist noch im Aufbau. Wir suchen Unterstützer und haben noch keinen öffentlichen Verteiler.“ Zurzeit sammelt Engelmeyer überwiegend schnell verderbliche Lebensmittel ein und stellt sie der Obdachlosenhilfe zur Verfügung.

Einhellige Meinung nach zwei Stunden: „Das müssen wir regelmäßig wiederholen.“ Alle Anwesenden trugen sich in Mailinglisten ein und visierten einen Termin irgendwann im März 2020 an. Zu guter Letzt verteilte die Verbraucherzentrale noch nützliche Infos, klein geratene heimische Äpfel und Stoffbeutel für loses Obst oder Gemüse. Andere Teilnehmer des Runden Tisches hatten abgelaufene Kekse, Pralinen und weitere Lebensmittel dabei und baten: „Bedienen Sie sich.“ Lebensmittelrettung – ganz
praktisch.