Lottenschule bleibt Streitthema

Schulpolitiker treffen sich am 6. April zu einer Sondersitzung, damit die Planung für das Schulzentrum Krischerstraße ohne Verzögerung starten kann.

Foto: Schule

Monheim. Verwaltung und Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) machen Druck. In einer Sondersitzung am Donnerstag, 6. April, soll sich der Schulausschuss für eine Variante des neuen Schulzentrums an der Krischerstraße entscheiden, damit die Planung zügig beginnen kann. Den eigentlichen Baubeschluss trifft anschließend der Stadtrat. „Damit sparen wir erhebliche Zeit“, warb Zimmermann für das forcierte Vorgehen.

Bereits am Montag, 13. März, stellen drei Architekturbüros ihre Varianten einem Gremium aus Politik und Verwaltung vor. Mehrheitlich stimmte jetzt der Hauptausschuss (Peto und CDU) dafür, dem Fachgremium die Entscheidung zu übertragen. FDP, Grüne und SPD waren dagegen.

Erheblichen verbalen Widerstand leistete Werner Goller (SPD). Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hatte das Gebäude der Lottenschule als Denkmal eingestuft, weil es sich um einen wichtigen Bau der Weimarer Republik handele. Goller hatte die Untersuchung angestoßen. Die Schule aus den 1930er Jahren soll aber dem geplanten Schulzentrum weichen. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat deshalb jetzt die Untere Denkmalbehörde (Stadt Monheim) mit der Verfassung eines eigenen Gutachtens beauftragt, um eine „zweite Meinung einzuholen“. Es soll Ende März vorliegen.

„Es ist eine Schande, welch schlechtes Beispiel die Stadt beim Denkmalschutz abgibt“, protestierte Werner Goller. „Sie wollen ein hervorragendes Denkmal abreißen. Das ist ein Riesenfehler!“

Warum der Workshop schon vor der Entscheidung der Unteren Denkmalbehörde stattfinde, wollte Andreas Wölk (FDP) wissen. „Damit wir so wenig Zeit wie möglich verlieren, wenn es kein Denkmal ist“, argumentierte Zimmermann. Schließlich habe der Stadtrat bereits entschieden, was mit dem Gebäude passieren soll. Man wolle aber das zweite Gutachten abwarten und sich dann mit dem LVR abstimmen. Manfred Poell (Grüne) riet dringend dazu, die neue Sachlage in die Entscheidung einzubeziehen. „Beim damaligen Ratsbeschluss gab es noch kein Gutachten des LVR. Jetzt haben wir die Erkenntnis und müssen noch einmal neu nachdenken. Vielleicht lässt sich beides unter einen Hut bringen?“

Lisa Pientak (Peto) machte deutlich: „Die Alternativen wurden abgewogen. Es gibt keine Option, das Gebäude zu erhalten.“ Wenn doch, so bliebe keine Schulhoffläche mehr übrig. Markus Gronauer (CDU) stellte fest: „Inhaltlich sind wir auf ihrer Seite.“ Er war dafür, erst einmal im vorhandenen Zeitplan weiterzumachen, denn: „Die Überprüfung haben wir schon gemacht.“ Und Bürgermeister Zimmermann forderte: „Jeder, der das Gebäude erhalten will, muss einen anderen Standort vorschlagen.“

Helmtrud Köhren-Jansen vom LVR stellte gestern fest, dass Monheim ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben habe, sei ein „normales und legitimes Verfahren“. Das Ergebnis wolle man abwarten, um dann wieder mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Der Landschaftsverband gehe aber weiterhin davon aus, dass es sich bei der Lottenschule um ein schützenswertes Denkmal handele. Einige man sich nicht, dann sei die Obere Denkmalbehörde im Kreis gefragt.