Ogata: SPD kritisiert nicht erfüllte Qualitätsstandards
Die Stadt folgt einem Prüfantrag der SPD und untersucht Standorte des offenen Ganztags.
Langenfeld. In den Langenfelder Ogatas ist es schon jetzt zu eng. „Und die Nachfrage wächst ständig“, sagt Referatsleiter Schule und Sport Carsten Lüdorf. Der Druck auf die Stadt als Schulträger wächst. Wie lang die Wartelisten für das kommende Schuljahr sein werden, kann Lüdorf noch nicht sagen. „Die Anmeldungen laufen noch.“ Derzeit haben 1100 Kinder einen Platz im offenen Ganztag. Etwa 2100 Schüler besuchen die Grundschulen. „Unsere Betreuungsquote liegt bei über 50 Prozent“, sagt Lüdorf. Damit seien die vorhandenen Kapazitäten eigentlich auch ausgelastet. Jetzt will die Stadt die einzelnen Standorte unter die Lupe nehmen und schauen, wo und wie sich das Angebot ausweiten und verbessern lässt. Damit folgt sie einem Prüfauftrag der SPD.
„Es gibt zu wenige Ogataplätze“, sagt SPD-Politiker Kurt Jaegeler. „Die Stadt kommt nicht hinterher. Viele Schulgebäude sind älter und für ein umfassendes Ogata-Angebot nicht gerüstet. Es fehlt der Platz. So wie es einen Schulentwicklungsplan gibt, müsste es auch einen Plan für den offenen Ganztag geben“, sagt er. Gemeinsam mit seinem Parteikollegen Marc Nasemann hat er die Standorte im einzelnen besucht.
Marc Nasemann, SPD
Am Fahler Weg etwa werden 150 Kinder nach der Schule betreut. Drei Räume stehen zur Verfügung, die nicht größer als Klassenräume sind. Das ist eng und aufgrund der Raumhöhe auch laut. „Das ist eine große Belastung für Kinder und Erzieher“, sagt Nasemann.
Ein Problem, das auch Lüdorf jetzt auf dem Zettel hat. „Schallschutz ist wichtig, aber an vielen Stellen schwierig zu installieren.“ An der Paulusschule ist die Stadt bereits aktiv. Die Planungskosten für den Ausbau sind im Haushalt eingestellt. Bis sich die Situation für die 180 Kinder, die sich 26 Plätze in der Mensa teilen müssen, verbessert, wird jedoch noch Zeit vergehen.
An der Grundschule in Wiescheid sorgt ein Container für mehr Platz. „Doch das ist keine wirkliche Lösung. Der Ogata-Container hat keinen Windschutz und keine ordentliche Garderobe“, sagt Nasemann. Die Mensa sei in einem Container am anderen Ende des Geländes untergebracht, wo eine Biergarnitur zusätzliche Essplätze schaffen soll. „Das ist abenteuerlich“, so Nasemann. Auch fehlten Ruheräume.
Am Doppel-Standort Fröbelstraße ist es besonders eng, berichten die Sozialdemokraten. Knapp 200 Kinder besuchen dort die Ogata. Gegessen wird in mehreren Schichten. „Der Standort war ursprünglich für 100 Kinder ausgelegt.“ Das sind nur einige Beispiele, die die Stadt angeht. Sie sieht sich als Schulträger auch in der Pflicht, die im Runderlass der Bezirksregierung vorgeschriebenen Qualitätsstandards zu erfüllen. Dazu gehört, dass die Anmeldung zum offenen Ganztag auch zur verbindlichen Teilnahme verpflichtet. Die Anforderungen an Bildung und Förderung müssen erfüllt werden.
Deshalb soll jede offenen Ganztagsschule künftig eine Leitung haben, die darüber wacht. Das sei Sache der Kooperationspartner. „Wir stimmen uns dazu in einem Arbeitskreis mit Schulleitungen und Kooperationspartnern ab“, sagt Lüdorf.