Langenfeld Martinus-Krankenhaus rüstet sich

Langenfeld. · Die Langenfelder Einrichtung ändert ihre Abläufe, um für Covid-19-Patienten medizinisch gut vorbereitet zu sein.

Das St.-Martinus-Krankenhaus in Langenfeld gilt wegen des Coronavirus’ ein Besucherstopp.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Mit der steigenden Zahl von Corona-Erkrankten geraten sämtliche Krankenhäuser verstärkt ins Blickfeld. Das NRW-Gesundheitsministerium hat auch das Langenfelder Martinus-Krankenhaus am Dienstag gebeten, mehr Platz für Corona-Kranke zu schaffen. Das wirkt sich auf die Abläufe aus. „Wir haben alle frei planbaren Operationen, die medizinisch vertretbar sind, abgesagt“, erklärt Pflegedirektorin Maria Wittke. „Alle medizinisch dringend notwendigen Operationen finden statt.“

Am vergangenen Wochenende hatten die Kliniken der Region bereits einen absoluten Besucherstopp verhängt, um das Risiko für Infektionen mit dem Coronavirus zu verringern. Ausnahmen sind der Besuch enger Angehöriger im Sterbefall oder eine Begleitung Schwangerer zum Kreißsaal. „Das ist die aktuelle Entscheidung, wir beurteilen die Situation täglich neu“, erklärt Detlev Katzwinkel, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Nach seinen Angaben werden Patienten mit Verdacht auf Covid-19-Infektionen – wie bei Verdacht auf Influenza und andere durch Tröpfcheninfektion übertragbaren Erkrankungen auch – sofort bei Betreten des Krankenhauses unter Einhaltung von Isolationsmaßnahmen untersucht und behandelt. Für die Wege innerhalb des Krankenhauses werde der Patient mit einem Mund-Nase-Schutz versorgt und auf direktem Weg in das Isolierzimmer gebracht.

Im Krankenhaus gibt es zur Zeit keine personellen Engpässe

Alle anderen, also nicht stationär aufnahmepflichtigen, Menschen sollen den vorgeschriebenen telefonischen Weg über Hausärzte und Gesundheitsämter einhalten, appellieren die St. Martinus-Mediziner. Darüber werden sie im Krankenhaus und auf den Homepages der Gesundheitsämter entsprechend informiert. Derzeit soll es im Krankenhaus keine personellen Engpässe geben. Im ersten Schritt wurden – wie in den versorgungsrelevanten Bereichen auch anderer Krankenhäuser – keine neuen Urlaubsanträge bewilligt.

In Anbetracht der Corona-Krise befolgt das St. Martinus Krankenhaus nach Angaben der Kliniksprecherin Beatrix von Kalben strikt die ministerielle Aufforderung, planbare Operationen zu verschieben. „Alle medizinisch dringend notwendigen Operationen finden statt; unabhängig ob privat oder gesetzlich versichert“, betont von Kalben. „Tumorpatienten oder Patienten mit schweren chronischen Erkrankungen, die auf eine schon terminierte Operation warten, müssen keine Sorge haben, dass ihre notwendigen Operationen verschoben werden.“

Hingegen werden Patienten warten müssen, deren Operationen – medizinisch vertretbar – nach hinten verlegt werden können. Beispiele hierfür sind nach Angaben der Kliniksprecherin kleinere Eingriffe wie das Richten einer Nasenscheidenwand, aber auch größere Eingriffe wie das Einsetzen von Hüftprothesen. Die verantwortliche Entscheidung obliege hierbei allein den ausführenden Ärzten.