Mehr arme Kinder in Monheim als erwartet
Zahlen des Jugendamtes überraschen den Monheimer Rat.
Monheim. „Hauptstadt des Kindes“, diesen Beinamen haben Rat und Verwaltung Monheim gegeben. Gleichzeitig gilt es als Ziel. Und da gab es am Donnerstagabend im Stadtrat Nachdenkliches: Eine vom Jugendamt in Auftrag gegebene Elternbefragung wurde präsentiert. Demnach sind im Berliner Viertel 43 Prozent der Kinder unter sechs Jahren von Armut bedroht. Sie beziehen Sozialhilfe.
Gut 7000 Kinder und Jugendliche leben in Monheim. 800 Familien waren angeschrieben worden. 42 Prozent haben geantwortet. „Das ist wirklich gut“, sagt Jugendamtsleiterin Annette Berg. Weniger gut findet sie die Quote bei besagter drohender Armut.
Freilich kann die Stadt nicht direkt Einfluss auf geringe Einkommen nehmen. Aber Hilfsangebote wie Erziehungstipps und Unterstützung für gleiche Bildungschancen sind sehr wohl da — und sollen weiter ausgebaut werden.
Erfreulich fürs Jugendamt: Durchschnittlich 84 Prozent, auch aus dem Berliner Viertel, bewerten Monheim als familienfreundlich. Doch die Auswertung zeigt auch klare Mängel auf. So kritisieren größere Familien, dass es in Monheim kaum bezahlbaren Wohnraum gibt. „Wir leiten solche Erkenntnisse auch an die Stadtplanung weiter“, sagt Annette Berg.