Baumfällung in Hapelrath erregt die Gemüter
Anwohner sprechen von übertriebener Abholzung. Der Besitzer betont, dass der Landschaftsschutz eingehalten wird.
Langenfeld. Kahlschlag oder naturorientierte Forstwirtschaft? Die Meinungen gehen mit Blick auf das Waldstück nahe der Siedlung Hapelrath weit auseinander. Besitzer des Forsts ist die Grafenfamilie Mirbach-Harff mit Sitz in Grevenbroich. Die steht in der Kritik.
„Stellenweise ist der Wald bereits so ausgelichtet, dass die Forderung nach Nachhaltigkeit nicht mehr erfüllt ist. Zumal, wenn in den Folgejahren in diesem Stil weitergearbeitet wird“, kritisiert Anwohner Karl Wilhelm Bergfeld. Und es seien nun schon das zweite Frühjahr in Folge solche Abholzungen.
Das will Graf Clemens Mirbach-Harff so nicht stehen lassen: „Schön wäre es gewesen, wenn Anwohner erst einmal den Kontakt zu uns gesucht hätten. Aber gut. Tatsache ist, dass der Landschaftsschutz für uns die entscheidende Rolle spielt. Wir handeln vor Ort. Die kritisierten Auslichtungen sind dabei notwendig, damit überhaupt erst jüngere Bäume nachwachsen können“, sagt er.
Dabei werde stets berücksichtigt, ökologisch wertvolle Bäume zum Beispiel für Spechte stehen zu lassen. Mirbach-Harff kann verstehen, wenn es optisch manchmal erschreckend wirke, viele gefällte Bäume auf einmal zu sehen. „Aber wir sind nun einmal nicht mehr im Zeitalter des Pferdegespanns. Moderne Maschinen sind schnell.“
Die Stadtverwaltung hält sich aus dem Thema heraus. Nicht, weil sie keine Lust hat, sondern weil sie schlicht nicht zuständig ist. Es handelt sich um keine öffentliche Fläche. Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann verweist auf den Landesbetrieb Wald & Holz.
Dessen Sprecher Stefan Befeld bewertet das Ganze als „völlig normale forstwirtschaftliche Maßnahme“. Rücksicht auf Brutzeiten würde dort nicht gelten.