Wohnen am Krämer-See droht baden zu gehen
In Monheim sollten 30 Häuser in exklusiver Lage entstehen. Aber der Eigentümer hat kein Interesse mehr.
Monheim. Wohnen am See — unter dem Motto wurde bereits vor Jahren mit Hochdruck der Krämer-See im Süden Monheims überplant. Der damalige Bürgermeister Thomas Dünchheim forderte Häuser in Spitzenlagen, um beispielsweise Managerwünsche zu befriedigen. Und jetzt? „Da tut sich leider überhaupt nichts mehr. Herr Krämer hat wohl kein Interesse mehr“, sagt Thomas Waters, Stadtplaner im Rathaus.
Tatsächlich kann ein solches Projekt nur verwirklicht werden, wenn auch der Eigentümer mitspielt. Und das ist Ludwig Krämer. Er war gestern nicht zu erreichen.
Geplant waren eigentlich 30 Häuser am Nordufer des Sees ganz in der Nähe des Allwetterbades. Baurecht könnte relativ zügig geschaffen werden. „Ich denke, dass das im Laufe des nächsten Jahres durch wäre. So der Eigentümer denn die Anträge stellt“, sagt Waters.
Endgültig vom Tisch ist der Traum vom Schwimmen im Krämer-See. Das war ursprünglich am Südufer geplant — gekoppelt mit der Verlegung der Bürgerwiese dort hin. Letzteres scheitert daran, dass Bayer die benötigte Fläche nicht zur Verfügung stellt. Für die Stadtplanung ist damit das ganze Projekt gescheitert.
Nach wie vor ist allerdings eine Wohnbebauung auf Teilen des ehemaligen Freibadgeländes geplant. Etwa 30 Häuser sollen dort entstehen. „Daran hat sich auch nichts geändert. Ich denke, dass im nächsten Jahr Baubeginn sein könnte“, sagt Waters.
Doch warum dauert die Überplanung des alten Freibadgeländes so lange, obwohl es sich um städtische Fläche handelt? „Wir hatten das zunächst mit dem Krämer-See als Gesamtkonzept entwickelt“, erläutert Robert Ullrich, Abteilungsleiter in der Stadtplanung.
Als absehbar gewesen sei, dass Eigentümer Krämer zurzeit kein gesteigertes Interesse an dem Bauprojekt hat, hätten andere Vorhaben erst einmal Priorität gehabt. So wurden zunächst mit Hochdruck der Waldbeerenberg in Baumberg und der Stadteingang Rheinpromenade weiterentwickelt.