Monheim kauft Anteile von den Stadtwerken Düsseldorf zurück
Die reiche Stadt lässt sich das 19 Millionen Euro kosten. Für die Kunden gibt’s keine Preisnachlässe.
Monheim. Überall im Lande gibt es Kommunen mit klammen Kassen. Das Tafelsilber wird verscherbelt. Da machte auch Monheim vor Jahren keine Ausnahme. 49,9 Prozent des städtischen Energieversorgers Mega wechselten für 21 Millionen Euro den Besitzer, gingen an die Stadtwerke Düsseldorf. Die waren damit am jährlichen Gewinn von gut zwei Millionen Euro zur Hälfte beteiligt.
Damit ist ab Mai Schluss: Nach gesicherten WZ-Informationen kauft Monheim die Anteile für gut 19 Millionen Euro zurück. Offiziell will Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann nichts sagen, verweist auf eine baldige Pressekonferenz.
Auch von den Stadtwerken Düsseldorf ist nichts zu erfahren. „Es haben Gespräche stattgefunden. In Grundzügen herrscht auch Einigkeit. Mehr möchte ich noch nicht sagen. Monheims Stadtrat und der Aufsichtsrat der Stadtwerke Düsseldorf haben das letzte Wort“, sagt Udo Jürkenbeck, Geschäftsführer der Mega.
Offensichtlich setzt Düsseldorf auf Harmonie. Denn es gibt vertraglich derzeit keine Handhabe für den Rückkauf. Doch Zimmermann hatte schon vor Jahren durchblicken lassen, dass er sich diesen Schritt durchaus vorstellen könne.
Der Hintergrund ist simpel: Die Rheingemeinde hat dank üppig fließender Gewerbesteuer Geld. Die Rücklagen betragen 120 Millionen Euro. Doch der Zinssatz auf dem Kapitalmarkt ist mit etwa einem halben Prozent historisch gering.
Mit dem Rückkauf der Mega-Anteil hingegen fließt auch der Gewinn wieder vollständig in die eigene Kasse.
Die gut 21 000 Monheimer Haushaltskunden sollten allerdings nun nicht glauben, dass Strom oder Gas billiger werden. Denn der Mega-Gewinn fließt in die Stadttöchter-Dachgesellschaft MVV.
Dort wird er mit Verlusten aus dem Bäderbereich und den städtischen Bahnen gegengerechnet. Da passt es genau, dass das jährliche Minus bei zwei Millionen liegt — dem Gewinn der Mega.