Messe „BOB“ bringt Schüler und Unternehmen zusammen

In der Stadthalle informierten mehr als 100 regionale Unternehmen über sich und ihre Ausbildungswege.

Foto: Ralph Matzerath

Raphael, Tom und Fares hören am Stand der Bäckerei Schüren gespannt zu. Michael Gehrke (52) erklärt den drei 14- bis 16-jährigen Realschülern bei der Berufsorientierungsbörse (BOB) in der Stadthalle, worauf es im Bäckerhandwerk ankommt. Qualität und Sorgfaltspflicht veranschaulicht der Ausbildungsbeauftragte den Jungen anhand eines frisch gebackenen Käsebrötchens. Die drei Jungen von der Johann-Gutenberg-Realschule bedanken sich und ziehen weiter. Für sie ist der Besuch der BOB Pflichtprogramm. Mit dabei ist daher auch ihr Klassenlehrer Oliver Hykes (40). Er findet die Börse sehr wichtig und sieht sie als Grundbaustein der Berufsorientierung in der Schule — die Jugendlichen haben in geballter Form die Möglichkeit, einen Blick hinter die Firmen-Namen zu werfen.

Der Stand der Bundeswehr hat das Interesse von Fares, Tom und Raphael ganz besonders geweckt. Raphael gefällt am besten, dass den Soldaten das Studium finanziert wird. „Ich möchte mal Informatik studieren und da bietet sich so eine Unterstützung an.“ Tom betont, dass bei der Bundeswehr ein schneller Aufstieg möglich ist. Fares wiederum ist erstaunt, dass „selbst ein guter Hauptschulabschluss für den Einstieg reicht“. Aber Fares hat nach eigenen Angaben andere Ziele: Er möchte mal Chirurg werden und hat sich dementsprechend lange am Stand des St. Martinus Krankenhauses aufgehalten.

Mitschüler Tom begeistert sich am meisten für eine Arbeit bei der Polizei. Das Gespräch mit den Beamten hat ihn in seinem Berufswunsch bestärkt. „Mit ihren Uniformen strahlen die Polizisten Autorität aus. Mein Opa war auch Polizist und er hat mir darüber nur Gutes erzählt.“

Patrick Hadasch (23), Auszubildender von Siebdruck Stucke und Wucke, ist bereits zum zweiten Mal auf der BOB. Er sagt: „Es gibt auf jeden Fall interessierte Schüler, aber man merkt einigen an, dass sie gezwungenermaßen hier sind. Die greifen die Werbeprodukte ab und gehen schnell wieder.“

Diesen Eindruck bestätigt Franz-Josef-Schäfers (57) von Uniferm: „Besonders vormittags sind viele Jugendliche anwesend, die nur auf Schulschluss warten und die Gummibärchen mitnehmen. Die engagierteren Interessenten kommen erfahrungsgemäß nach 13 Uhr.“ Die BOB sei dennoch sehr wichtig für das Unternehmen, „und es gab schon manchen Bewerber, der sich auf ein Gespräch auf der BOB beziehen konnte.“