Mettmanner Filmemacher: Die Brücke zum Monaco-Sieg

Jonas Zimmermann ist mit seinem Film „Art on the Bridge“ beim Charity-Festival erfolgreich.

Monheim. Wer träumt nicht davon, einmal einen Filmpreis zu gewinnen? Der 20-jährige Jonas Zimmermann aus Monheim hat es geschafft: Er und seine Teamkollegin Michelle Horn räumten beim Charity-Festival in Monaco den ersten Preis für einen Studentendokumentarfilm ab.

Ihr Werk „Art on the Bridge“ beleuchtet das Leben und Schaffen der Straßenkünstler auf der Prager Karlsbrücke. Fast ohne Budget begaben sich die beiden in London lebenden Studenten auf ihre Reise. Eine Woche im Januar verbrachten sie fast ausschließlich auf der Brücke. „Der Winter in Prag ist sehr kalt. Aber gerade das spiegelt auch die harten Bedingungen wider, unter denen die Künstler arbeiten“, erklärt Jonas Zimmermann.

Viele der Straßenkünstler haben ihr Handwerk auf einer Hochschule gelernt, haben aber trotzdem nur die Möglichkeit, ihrer Arbeit auf der Straße nachzugehen. Besonderes Augenmerk wird auf den Konflikt gelegt, ob ein Künstler dort in der Lage ist, seinen eigenen Stil voll auszudrücken, oder sich auf das konzentriert, was Touristen anzieht.

Den beiden jungen Filmemachern gelingt es in den zehn Minuten, den Zuschauer förmlich mit über die Brücke gehen zu lassen. Die Atmosphäre der Bilder und die musikalische Untermalung durch eine deutsch-französische Band schaffen eine hohe Ästhetik.

Dass sie tatsächlich einen ersten Platz belegen, hatten Jonas Zimmermann und Michelle Horn kaum erwartet. „Wir haben uns natürlich wahnsinnig über die Einladung nach Monaco gefreut. Aber wir wollten das Festival in erster Linie nutzen, um Kontakte mit Leuten aus der Filmbranche zu knüpfen. Der Sieg kam total überraschend“, sagt Zimmermann. Und „Art on the Bridge“ ist nicht der einzige Dokumentarfilm des Zweiergespanns. Im Rahmen ihres Doku-Projektes „On the Street“ drehten sie noch einen weiteren Film.

„Beano the Clown“ zeigt den Alltag eines Londoner Straßenkünstlers, der schon seit Jahren sein komödiantisches Talent in Covent Garden präsentiert. Und weil aller guten Dinge drei sind, soll die Dokureihe durch einen letzten Teil beendet werden. Mit einem vier- bis fünfköpfigen Team geht es diesmal nach Paris.

„Sound of the Asphalt“ soll die Arbeit von Straßenmusikern porträtieren. Während die ersten beiden Filme kaum Budget in Anspruch nahmen, ist das Projekt in Paris mit größerem finanziellen Aufwand verbunden. Es werden noch Sponsoren gesucht. „Wir hoffen, dass wir bald das nötige Geld zusammen haben. Im September soll es losgehen“, sagt der junge Regisseur und Produzent.

Er und Michelle Horn kennen sich aus der Schule. Beide machten am Benrather Annette-Gymnasium ihr Abitur. „Art on the Bridge“ ist ihr erstes gemeinsames Werk. Doch die gute Zusammenarbeit regte beide dazu an, im Team weiterhin Filme zu drehen. Langfristig möchte Jonas Zimmermann aber das Feld der Dokumentationen verlassen und sich auf fiktive Kurzfilme konzentrieren.