Millionen-Villen passen nicht zu Monheim

Es sollen vielmehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden..

Monheim. Wohnungen mit unmittelbarem Rheinblick verdienen unbestreitbar das Attribut 1-a-Lage, sie sind aber nicht zwangsläufig leicht verkäuflich — zumindest nicht zu Höchstpreisen. Als ein Düsseldorfer Investor auf dem Gelände der Aalräucherei Ubber sechs Villen errichten wollte, musste die mit dem Vertrieb beauftragte Immobilien GmbH nach wenigen Monaten aufgeben — wegen mangelnder Resonanz. „Kaufpreise von 1,6 Millionen Euro passen nicht zu dem in Monheim üblichen Preisgefüge“, folgert die Düsseldorfer Geschäftsstellenleiterin Claudia Brakonier.

Da sie aber das Projekt als solches nicht aufgeben wollte, suchte sie einen neuen Projektentwickler: Die VIP Home GmbH aus Moers arbeitete gemeinsam mit den Maklern ein neues, mehr an den Markt angepasstes Konzept aus. „Wir haben die Grundstücks- und Wohnungsgrößen so verkleinert, dass sie auch für eine größere Bevölkerungsgruppe zugänglich sind“, erklärt Projektentwickler Olaf Elker. Dabei habe er die Baufenster der ersten Planung übernommen und aus einigen der Villen einfach zwei Wohneinheiten gemacht. Demnach sollen in erster Reihe drei freistehende Einfamilienhäuser entstehen, deren Kaufpreis — schon allein wegen des unverbaubaren Rheinblicks — bei einer Million Euro liegt. Dahinter schließen sich sechs Doppelhaushälften an, zwei davon in dritter Reihe.

Ein Doppelhaus mit einer Wohnfläche von 143 Quadratmetern und einem Grundstück von 207 Quadratmetern kostet beispielsweise 520.000 Euro. „Viele Interessenten, die noch vor den Villen-Preisen zurückschreckten, haben jetzt gekauft“, berichtet Claudia Brakonier. Am vergangenen Wochenende sei es gelungen, das letzte Objekt an den Mann zu bringen. Der Baustart ist jetzt fürs Frühjahr geplant. Ungefähr im Februar soll die Aalräucherei abgerissen werden. Wie von der Stadt vorgegeben, sind die Wohnhäuser optisch im Bauhaus-Stil gehalten. Und ebenso wie bei der vorhergehenden Planung muss dem Hochwasserschutz genügt werden, indem zum Rheinufer hin eine Tiefgarage gebaut wird, die als „Ersatzretentionsraum“ geflutet werden kann.

„Das Gelände liegt ohnehin 1,40 Meter höher als das Ufer. Durch die Tiefgarage wird das Grundstücksniveau dann nochmals um drei Meter erhöht“, erklärt die Maklerin. Verkaufsfördernd sei sicherlich auch, dass sich die Umgebung zum Positiven wandele. So begrüßt Brakonier ausdrücklich, dass die Rheinterrassen Baumberg mit den neuen Pächtern mehr Schub erhalten haben.