Junges Autoren-Quartett mit Landes-Kulturpreis ausgezeichnet

Die vier Literaten sind regelmäßig in der Schreibwerkstatt zu finden.

Langenfeld/Monheim. Für Alina Stegemann ist das Schreiben weit mehr als ein Hobby. Schon in der Grundschule habe sie ihr Faible für kreative Geschichten entdeckt. Damals in der zweiten Klasse habe es die Aufgabe gegeben, einen eigenen Text zu verfassen. Die Vorgabe: Ein Teddy, ein Rabe und ein Geist sollten in der Geschichte vorkommen.

„Eigentlich sollten wir nur fünf Zeilen dazu schreiben“, erinnert sich die 19-Jährige. „Aber ich habe einfach ein paar Blätter an den Zettel geklebt und weiter geschrieben.“ Zu sehr sei sie vom Eifer des Schreibens gepackt worden. „Ich hatte gemerkt, dass ich Spaß daran hatte, mir Geschichten und Charaktere auszudenken.“ Seitdem sitze sie regelmäßig an der Tastatur.

Kein Wunder also, dass sie eines Tages den Weg in die Schreibwerkstatt des Ulla-Hahn-Hauses fa6nd, wo der Kölner Jugendbuchautor Manfred Theisen angehenden Schriftstellern im Kinder- und Jugendalter Tipps und Kniffe für Dramaturgie, Wortwahl, Satzbau und andere Dinge rund um das Autorendasein verrät. „Der regelmäßige Austausch mit anderen Schreibern und einem Profi ist gut für die eigene Entwicklung“, findet Stegemann.

Zusammen mit Merle Ördög (19), Maxim Pakhomenko (16) und Elly Leich (17) bildet sie ein Quartett, das regelmäßig zur Schreibwerkstatt kommt, um Texte vorzutragen und zu besprechen. Bei der gemeinsamen „Manöverkritik“ geht es vor allem um Stil und Inhalt. Einen Teil ihrer Texte haben sie zu einem Landeswettbewerb geschickt — und prompt gewonnen.

Die vier Jungautoren aus Langenfeld und Monheim sind vom Landesministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport ausgezeichnet worden — mit dem Nachwuchsförderpreis in der Kategorie Literatur. „Diese Auszeichnung ist ein wichtiger Teil unserer Künstlerförderung“, meint Ministerin Christina Kampmann. „Wir wünschen uns, dass er den Künstlern Mut macht, ihren Weg weiter zu gehen. Er soll ihnen neue Türen öffnen und dazu beitragen, dass sie gehört, gelesen, gesehen und engagiert werden.“ Genau das ist auch das Ziel der angehenden Schriftsteller. Alle vier können sich vorstellen, auch ihr Geld mit dem Schreiben zu verdienen. „Es wäre schön, davon leben zu können“, findet Ördög. „Aber das ist natürlich ein sehr weiter und schwieriger Weg.“ Die vier Autoren haben vor allem Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben. Die Jury konnten sie mit ihren Texten überzeugen. „Das kam ziemlich überraschend“, sagt Elly Leich.

In Maxims Texten geht es um philosophisches, Gedankenwelten und das Ausbrechen aus gewohnten Mustern. Elly schreibt vor allem Fantasy-Geschichten mit Gruselfaktor. Merle hat eine Kurzgeschichte über einen Jungen geschrieben, der als Mutprobe von einer Brücke springt, obwohl er nicht schwimmen kann. „Dabei geht es auch um Themen wie Gruppenzwang und jugendlichen Leichtsinn“, sagt sie.

Alle vier sind gerade in der Abivorbereitung oder bereits im Studium. Maxim will Informatiker werden und Alina macht einen Abschluss mit dem Schwerpunkt Verwaltungsarbeit.